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Streng vertraulich oder Die innere Verfassung

Regie: Ralf Marschalleck, 90 Min., Farbe/Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1990

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
2626
Sonstiger Titel
Die Macht
Englischer Titel
Strictly secret or the inner condition
Premierendatum
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Ein halbes Hundert Gebäude, tausend Räume, Bunker, eigene Gefängnisse - der Berliner Zentralkomplex des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit. Arbeitsplätze von Schreibtischtätern, Jägern, Überwachern. Ein Labyrinth menschlicher Entfremdung.

Ein Dialog: Bekenntnisse beteiligter Beamter - mit wachem Sinn lebten sie die Antagonie der Macht, unfähig zur menschlichen Alternative.

Ein Spiegel: Menschliche Dimensionen einer Auseinandersetzung um Machtmechanismen und ihre Funktionsweise, um Zerstörung und Risse in den Psychogrammen der Täter und Opfer gleichermaßen.

 

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über die Auflösung des Gebäudekomplexes des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der Normannenstraße in Berlin-Lichtenberg. Am 15. Januar 1990 besetzten in einer spontanen und friedlichen Aktion couragierte DDR-Bürger das Machtzentrum des MfS. Mitglieder der gebildeten Bürgerbewegung verschafften sich Einlass in den Geheimbezirk und machten sich in mühevoller Kleinarbeit an die Durchsicht des Archivs. Die hier gezeigten Interviews von drei ehemaligen Offizieren und Abteilungsleitern des MfS und die Aussagen von vier engagierten Mitgliedern des Bürgerkomitees lassen erkennen wie unübersichtlich die Strukturen des Ministeriums waren, und wie schwer es für Außenstehende ist sich in den Akten und Dokumenten zurechtzufinden. Eingeschnittene Observationsvideos des MfS, Ehrungen von Minister Erich Mielke, Mitschnitte seiner Reden, bis hin zum Festbankett anlässlich des 40. Jahrestages der DDR vervollständigen diesen Dokumentarfilm, der von der Macht und Machtverlust der Herrschenden und von der Hoffnung und Resignation der Mitarbeiter vom Bürgerkomitee berichtet.

 

Filmstill zu "Streng vertraulich oder Die innere Verfassung"

(R: Ralf Marschalleck, 1990) Fotograf: Frank Reinhold

Filmstill zu "Streng vertraulich oder Die innere Verfassung"

(R: Ralf Marschalleck, 1990) Fotograf: Frank Reinhold

Filmstab

Regie
  • Ralf Marschalleck
Drehbuch
  • Ralf Marschalleck
Kamera
  • Frank Reinhold
Schnitt
  • Petra Barthel
Musik
  • Ekkehard Enkelmann
Ton
  • Ralf Marschalleck
  • Lutz Laschet
Produzent
  • Harald Apitz
  • Corry Huth
Gestaltung
  • Hans Moser (Trick)
  • Thomas Rosié (Trick)
Beratung
  • Klaus Wischnewski
Sprecher
  • Ralf Marschalleck
Person, primär
  • Heinz Hoffmann
  • Friedmann Wittko
  • Erich Mielke
  • Christoph Merker
  • Egon Krenz
  • Günter Mittag
  • Margot Honecker (geb. Feist)
  • Almut Joswig
  • Erich Honecker
  • David Gill
  • Michail Gorbatschow
  • Nicolae Ceausescu
Person, sekundär
  • Wladimir Iljitsch Lenin
  • Wolf Biermann
  • Wolfgang Junker
  • Joachim Herrmann
  • Gerald Götting
  • Leonid Iljitsch Breschnew
  • Karl Marx
  • Friedrich Engels
  • Robert Havemann
  • Alexander Schalck-Golodkowski
  • Modrow
  • Oskar Brüsewitz
  • Walter Ulbricht
  • Stefan Heym
  • Rudolf Bahro
  • Rainer Eppelmann
  • Horst Sindermann
  • Willi Stoph
  • Wilhelm Pieck
  • Manfred Gerlach

Kurzinhalt (Englisch)

Four to five dozen buildings, thousands of rooms, fall-out shelters, prisons - the Berlin base of the former Ministry of State Security. They worked here: the snoopers, the hunters, the desktop perpetrators. A labyrinth of human alienation, cosy irresponsibility, eager obedience. This power consumed itself. A dialogue: the confessions of cogs in this apparatus, aware that the system was dying yet incapable of a human alternative. Confirmation of the deep-rooted fears and experiences of victims. Circumspect attempts on both sides to re-assess the history that binds them. A mirror: The human dimensions of a debate about apower machine and the way it operated, about the damage and scars in the psychograms of both persecutors and persecuted. A film which tries to break out of another gigantic attempt in German history to pretend it all never happened.

Langinhalt

0:00:00

Blick in die halbdunkle Eingangshalle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der Berliner Normannenstraße (halbtotal). Umschnitt auf den Kettenantrieb des obersten Wendepunkt des laufenden Paternosters (halbnah). Blick auf die auf- und ab fahrenden Kabinen des Paternosters (halbtotal). Blick auf die Büste vom Gründer des sowjetischen Geheimdienstes Feliks Dzierzynski in der MfS-Eingangshalle (nah). Blick auf den Notschalter "Nur bei Gefahr betätigen!" an der Paternoster-Wand (nah). Umschnitt. Rolltext mit immer größer werdenden Worten "Deutsche Demokratische Republik, DDR, MfS, Paradeuniform, Generaloberst, Der Minister" mit eingeblendetem Filmtitel "Streng vertraulich" oder "Die innere Verfassung" (nah). Umschnitt

0:01:10

Schwenk über eine aufgebrachte und demonstrierende Menschenmenge vor den MfS in den Abendstunden (halbtotal) (O-Ton) "Wir wollen rein, wir wollen rein...". Schild eines Demonstranten "STASI-schlagen, treten, abhören, spionieren, inhaftieren" (halbnah). Rückwärtszoom von einem hoch kletternden Demonstranten an der Hauswand (halbtotal). Originalaufnahmen der Demonstranten vor dem MfS-Gebäude der Stasi mit eingeblendetem Datum 15.1.1990 und Uhrzeit 17:05 (halbtotal). Schwenk über die große Menschenmenge auf der Normannenstraße (halbtotal). Sprecher: "Die letzte Probe auf die alte Macht war eine Frage der Zeit, die Schwelle davor war so hoch das es darüber Winter wurde, nicht kalt, nicht weiß, der Winternacht im Herbst. Der Staat stirbt an seiner Sicherheit. Berlin, Normannenstraße, hier ist es".

0:02:00

Blick auf die langsam und friedlich in den Innenhof des MfS gehenden Demonstranten mit deutschen Fahnen und Pappschildern (halbtotal). Eltern mit ihren Kindern unter den Demonstranten (halbnah). Sprecher: "In der größten Nähe der Angst schwindet die Angst. Der Hof, zu groß für 10.000, der einzige Widerstand". Blick von unten auf Bürofenster aus denen Dokumente und Akten geworfen werden (halbtotal). Demonstranten rufen "Stasi raus, Stasi raus" und "Aber warum den du Arsch?". Schwenk über den Boden des Innenhofs mit aufgestapelten Dokumenten und Akten (halbtotal). Füße treten auf Konterfeis von Erich Honecker und großformatigen Schildern aus dem MfS (halbnah). Kameragang durch Innenräume und Blick auf den Boden mit Porträts von Breschnew, DDR-Bildbänden und Schildern (halbnah). Umschnitt. Wandschmierereien über Stahltüren "Stasi-Gestapo-KGB-Securita-Blutsauger" (halbtotal). Schwenkender Kameragang auf Wandschmierereien "Stasi raus" und "Stasi werdet ehrlich und geht" und "Wir kommen wieder" im Treppenhaus zu (halbnah). Kameragang auf Stahltüren zu mit Schildern "Treppe IV - 2. Obergeschoss" (halbnah). Schwenk über die verstreuten Dokumente auf dem Boden der 2. Etage (halbtotal). Blick auf den geöffneten Fahrstuhl mit geschmierter Parole "Ich will meine Akte" (halbnah). Umschnitt

0:04:05

Fahraufnahme mit Blick auf die Eisentore und beschmierten Mauern des MfS-Gebäudekomplexes (halbtotal). Fahraufnahme an Wandschmierereien "Für eine Zukunft ohne Stasi" und "Nieder mit der SED, nein danke" und "Besatzer raus" und "Stasischweine vors Gericht" und "Stasilisten aller Nationen verpisst euch" und "Stasi auch Eigentum der SED-PDS?" und "Liebe und Wahrheit sollen siegen über Lüge und Gewalt" und "Macht Berlin zu einem Symbol für eine weltweite Perestroika" und "Lieber ein Licht anzünden als auf die Dunkelheit schimpfen" (halbtotal). Sprecher: "Noch in der Nacht der Besetzung der Staatssicherheitszentrale werden circa 100 Leute spontan ein Bürgerkomitee, mit der Kompetenz der vormals Betroffenen kontrollieren sie fortan die von der Regierung Modrow angewiesene Selbstauflösung des Ministeriums, sie wissen nicht was ihnen bevor - und wer ihnen gegenüber steht, sie werden in monatelange Kleinarbeit einen Apparat entdecken der, in dem er zum Instrument der Allmacht wurde, sich selbst gefangen hielt". Blick auf zwei parkende "Wartburg"-PKW`s des MfS vor den beschmierten Wänden (halbtotal). Schwenk von der Wandschmiererei "zerstört?" über die Waschbetonfassade des MfS-Gebäudes (halbtotal). Umschnitt

0:05:15

Schwarz-weiß Filmaufnahmen des telefonierenden David Gill (halbnah) (O-Ton) "...denn soll er mach hoch kommen, wir sind im Zimmer 515, können Sie es ihm bitte sagen, ja? Gut, schönen Dank Herr Schulz, dann wünsche ich Ihnen ein schönes Ostern". Schrifteinblendung: David Gill, 24 Jahre alt, Klempner, Theologiestudent, Koordinator des Bürgerkomitees zur Auflösung des MfS". Umschnitt auf den telefonierenden David Grill in einem ehemaligen Büro des MfS (halbnah) (O-Ton) "Ich habe eine Bitte oder Frage, wäre es Ihnen eventuell möglich am nächsten Mittwoch, um 18 Uhr, in Ihrer bewährten, moderaten Weise mit unseren Bürgerforum bei einem weiteren Bürgerforum zur Seite zu stehen? Das wäre sehr schön...Haus 22, Dankeschön". Umschnitt auf Farbmaterial. Blick von oben auf den mächtigen Gebäudekomplex des MfS (halbtotal). Umschnitt auf eine Torzufahrt am MfS (halbtotal). Blick von oben auf die Fassaden im Innenhof des MfS (halbtotal).

0:06:35

Schrifteinblendung: Christoph Merker, 44 Jahre alt, Entwicklungsingenieur, Arbeitsgruppenleiter im Bürgerkomitee". Umschnitt auf den erzählenden Christoph Merker (halbnah) (O-Ton) "Wenn also am Sonnabendnachmittag, ich also nach dem Besuch von David, nicht einen Zettel in der Hand gehabt hätte wo drauf stand den Diensteinheiten Strukturen des Amtes, ich glaube dann hätte man die ganze Sache irgendwo als Albtraum des Sonnabendnachmittagsschlafs betrachten können. Das man angesprochen wird, könntest Du beim auflösen des Amtes mithelfen, wir brauchen da Leute. Mir selbst ist natürlich dieser Gebäudekomplex nicht unbekannt...(Schwenk von oben über die Gebäude des MfS)...bin öfters, alleine dadurch das ich mein Auto abholte oder hinbrachte zur Reparatur, hier öfters vorbei gegangen, wo wir früher auch schon gelächelt haben, dachte hier müßten 325.000 Leute arbeiten, ich habs mir selber nur durchs Fenster zählen...(Schwenk über Tausende von Fenstern)...ermittelt, und nun geht man plötzlich durch diese Toreinfahrt durch, oder geht daran vorbei und weiß dahinter in diesem Objektfeld ist man. Ich glaube schon das da man lächeln würde, wenn man sagen würde, ich hätte keine Angst gehabt...(Schwenk auf die Toreinfahrt des Komplexes)...aber nach ungefähr einer Woche konkreter Arbeit hier hatte ich vor diesen Strukturen und im arbeiten hier und im Umgang mit den ehemaligen Mitarbeitern des Amtes, dieses Angstgefühl nicht mehr, das heißt nicht unbedingt dass ich alles als richtig empfinden...(ab hier Merker wieder im Bild)...würde was hier war, sondern ich habe eigentlich die Meinung vertreten seit dem Zeitpunkt, dieses Amt ist eigentlich nur Werkzeug, ein intelligentes Werkzeug. Ein entartetes Werkzeug, aber ist letztendlich ein Werkzeug gewesen was Sicherheit zu produzieren hatte, auf zum Teil unverständliche Weise, in unverständlichen Verquickungen des ganz normalen staatlichen...aber für mich stand eigentlich immer mehr fest dass es eine Organisation im Hintergrund gab, war die SED als Partei, die in einer ziemlich, für mich heute noch beängstigenden, und heute noch immer beängstigender werdenden Situation eine Verflechtung in diesem Land hatte, und eine Verflechtung organisiert hatte, das es auch heute noch nicht möglich ist ohne weiteres die Sache aufzurollen. Es gab keine direkten Kontakte der Ministerien, man sprach einfach nicht über die vom Ministerium...aber die Partei hat im Hintergrund über alles letztendlich regiert, und ich bin jetzt eigentlich etwas verwundert darüber, warum, Werkzeug... wird und nicht der Auftraggeber zu Rechenschaft gezogen wird. Wenn das Werkzeug aufzulösen ist ist auch der Auftraggeber aufzulösen, und die Frage wird irgendwo heute nicht mehr gestellt, die will heute auch keiner mehr stellen". Rückwärtszoom von Christoph Merker neben einer Kollegin auf den Büroraum im Hause des MfS (halbtotal). Umschnitt

0:09:35

David Gill berichtet (halbtotal) (O-Ton) "Die will keiner mehr stellen weil es praktischer ist einen Prügelknaben, einen Sündenbock zu haben...(Zoom auf Gill)...es zeichnet sich ja jetzt so ab dass die Staatssicherheit für alle Bereiche der letzten 40 Jahre herhalten muß, für den alten Staatsapparat, für den alten Parteiapparat, für die persönliche Vergangenheitsbewältigung, steht die Staatssicherheit, und dort wird alles abgeladen, und sie ist es, der manifestierte Grund dieses Übels, da sind wir allerdings noch nicht an der Wurzel". Langsamer Schwenk über die allegorischen Darstellungen von Werktätigen auf bemalten Kacheln hinter den Säulen der (Keine Vorschläge) des MfS-Gebäudes (halbtotal). Blick über die Straße auf die Hausfassade und Wandmalereien (halbtotal). Blick auf die Antennentürme im Innenhof des Gebäudekomplexes (halbtotal). Umschnitt

0:10:35

Schwarz-weiß Material: Zoom auf einen ehemaligen Beamten des MfS Oberst Meye im Büro (halbnah) (O-Ton) "Wenn man in diesem Organ mit einer Einstellung, und mit einer ehrlichen Einstellung, mit einer Überzeugung gearbeitet hat, dann hat man sich voll identifiziert...(Schrifteinblendung: Oberst Meye, ehemaliger Leiter der Abteilung Sicherung des Außenhandels im Ministerium für Staatssicherheit, 34 Jahre im MfS)...und diese volle Identifikation ist es auch die heute doch den Mut gegen sich selber fordert, zu erkennen was gut, was weniger gut und was falsch gelaufen ist. Also die Bereitschaft vor der Kamera zu sprechen wir für mich davon bestimmt zu zeigen dass mit den 40 Jahren DDR auch die Identifikation von Menschen verbunden war, gleich an welcher Stelle sie gearbeitet haben, und auch in dieser Arbeit in diesem Organ". Oberst Meye zieht die Schulter hoch und beendet seine Ausführungen (halbnah). Umschnitt. Blick auf die Marx- und Engels Skulpturen im Flur vor dem laufenden Paternoster (halbtotal) (O-Ton). Hinweisschild am Paternoster zur Personenbeförderung (halbnah). Fahraufnahme mit einem Paternoster und Blick auf die Skulpturen im Flurbereich (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf das Gesicht von Oberst Meye (halbnah) (O-Ton) "Mit Aufnahme der Tätigkeit im Ministerium war klar dass man Angehöriger eines, nach Prinzipien eines Geheimdienstes, organisierten Organs geworden war, zu dem also neben der Parteidisziplin auch die militärische Disziplin war. Also dieses Haus war organisiert nach den Prinzipien der Konspiration und Geheimhaltung. Das in diesem Organ...(Einblendung "Geheime Verschlusssache MfS 016, Nr. 1, 1 Ausfertigung, 1. Ausfertigung 13 Blatt")...die Anwendung konspirativer Methoden, das heißt also die Gewinnung von Bürgern unseres Landes zur Unterstützung der inoffiziellen Arbeit des Ministeriums Bestandteil der Tätigkeit waren...(Schwenk über ein Dokument aus dem MfS "Eilt! Sofort auf den Tisch! Persönlich! Diese Mappe enthält: 1. Gratulation. 2. Gratulanten-Treff mit Trainer und Betreuerinnen. 3. Hauptpaten des kriminalistischen Fernstudiums. 4. Gebeugte Häupter. 5. Schrittmachergruppe. 6. Absolventenmesse. 7. Expertisen (3 Modelle). 8. Qualifikationsschema. 9. Eichenburg mit Ritter. 10. Baracke plus Prognose"....war genauso normal und selbstverständlich in der Aufnahme dieser Tatsache wie die innere Durchsetzung, und ich glaube auch aus heutiger Sicht sagen zu können dass es doch in einem Staat der durch eine Verfassung eine reale Grundlage hat...(Zoom auf das DDR-Symbol auf dem Dach eines Wohnblocks)...der durch Gesetze, der durch Exekutive und Legislative charakterisiert ist, auch staatsbürgerliche Rechte und Pflichten gibt...(Blick von die Rückseite des DDR-Symbols auf dem Wohnhaus)...und die Grundlage für die Gewinnung von Bürgern unseres Landes für eine konspirative inoffizielle Zusammenarbeit mit dem Ministerium war, wie wir in der Fachsprache gesagt haben...(Blick auf den Straßen- und Schienenverkehr in der Hauptstadt Berlins)...das war die Überzeugung, das war die Masse derer die kontaktiert wurden und zur Mitarbeit gewonnen wurden". Blick auf den redenden Oberst Meye (halbnah). Umschnitt

0:14:00

Blick auf den Paternoster im MfS (halbtotal) (O-Ton). Schwenk vom laufenden Paternoster auf die versigelte Tür mit der Nummer 116 (halbnah). Moderne Porträtgrafik vom Minister für Staatssicherheit Erich Mielke (halbnah). Blick auf die blau bezogenen Möbelstücke des Ministerbüros (halbtotal). Schwenk über die Ordensbänder an der Uniform von Erich Mielke (nah). Schwenk von den Orden auf das Gesicht von Mielke (nah). Rückwärtszoom vom Gesicht auf das Brustbild von Erich Mielke in Uniform (nah). Blick auf den Schreibtisch von Mielke mit Lenin-Totenmaske neben den Telefonapparaten (halbnah). Blick auf die Besprechungsecke im Büro Mielke (halbtotal). Ruheliege im Büro Mielke (halbnah). Blick in einen Konferenz- und Besprechungsraum des Ministers (halbtotal). Blick auf einen Bronzekopf von Lenin im Eckbereich des Konferenzraumes (halbnah). Abblendung. Umschnitt auf ein Geschenkvideo des DDR-Fernsehens, zum 75. Geburtstag Erich Mielkes 1982 mit Originalton (halbnah) "Das Mitglied des Politbüros des ZK der SED, der Minister für Staatssicherheit der DDR, Armeegeneral Erich Mielke begeht seinen 75. Geburtstag. Erich Honecker betritt den Saal. "Erste Gratulanten sind der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates Erich Honecker und die ihm begleitenden Genossen". Honecker spricht (halbnah) "Lieber Genosse Erich Mielke, das ZK der SED übermittelt Dir zu Deinem 75. Geburtstag die herzlichsten Grüße und Glückwünsche. Unsere Partei schätzt Dich als unerschrockenen revolutionären Kämpfer für die Interessen der Arbeiterklasse und des ganzen Volkes. Deine unerschütterliche Treue zu unseren kommunistischen Idealen hast Du standhaft und kompromisslos jeden Auftrag der Partei im Klassenkampf gegen Imperialismus und Faschismus und Krieg durchgeführt. Lieber Erich, wir wünschen Dir für Deine weitere Tätigkeit im Kollektiv der Partei- und Staatsführung und für Dein verantwortungsvolles Wirken, zur allseitigen Stärkung und zur Sicherung der DDR die beste Gesundheit, viel Schaffenskraft und alles Gute im persönlichen Leben. Mit sozialistischen Gruß ZK der SED mit Unterschriften aller Mitglieder des Politbüros, Berlin den 28. Dezember 1982". Honecker schlägt die Urkunde zu und die Genossen klatschen Beifall. Honecker umarmt Mielke und wünscht ihm alles Gute. Umschnitt auf die Rede Mielkes im Geschenkvideo (halbnah) (O-Ton) "Ideen sind gewaltig, können Welten verändern und Berge versetzen, aber ohne eine Avantgarde des Proletariats, der Arbeiterklasse können diese Ideen nicht siegreich zu Ende geführt werden. Deshalb war ich stolz darauf und bin ich stolz darauf Mitglied des kommunistischen Verbandes, sozusagen der kommunistischen Partei, der Avantgarde der deutschen Arbeiterklasse zu sein...wer die Idee einmal erfasst hat den läßt sie auch nicht mehr los, er geht diesen Weg unerschrocken bis zu seinem Tode". Umschnitt

0:18:10

Blick auf Oberst Schröder in seinem Büro (halbtotal) (O-Ton) "Also die zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe, Kurzbezeichnung ZAIG, war ein Funktionalorgan des Ministers…(Zoom auf den Erzähler)…das heißt, durch diese Diensteinheiten wurde der Minister bei der Wahrnehmung seiner staatlichen und gesellschaftlichen Funktionen unterstützt. Wie bereits der Name sagt lag der Schwerpunkt der Tätigkeit der ZAIG auf der Auswertung- und Informationstätigkeit, das heißt auf der Aufarbeitung und Analysen von Einschätzungen, sowohl für die Leitung des ehemaligen MfS, als auch für die ehemalige Partei- und Staatsführung...(Schrifteinblendung: Oberst Schröder, ehemaliger Abteilungsleiter der Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe (ZIAG) des MfS, 32 Jahre Mitarbeiter im MfS)...dazu gab es enge Arbeitsbeziehungen zwischen ZIAG und den operativen Diensteinheiten durch die entsprechende Informationen gewonnen wurden. Durch die ZIAG wurde der Minister unterstützt bei der Erarbeitung von Referaten, insbesondere in Vorbereitung von zentralen Dienstkonferenzen, Dienstbesprechungen, Kollegiumssitzungen, und durch die ZIAG wurde eine bestimmte koordinierende Funktion bei der Vorbereitung von dienstlichen Bestimmungen und Weisungen oder Befehlen, wie Sie wollen, durchgeführt". Blick auf Oberst Schröder am Schreibtisch (halbnah). Umschnitt

0:19:35

Blick auf eine Skulptur eines Soldaten und Arbeiters von hinten im Eingangsbereich des MfS (halbnah). Blick auf die geschlossenen Türen zum großen Konferenzraum im MfS (halbnah). Im Off dazu ein Originalton einer Konferenz "Nehmen Sie Platz Genossen. Genossen, wir setzen die Konferenz mit dem Vortrag des Genossen Minister fort". Umschnitt auf die Innenansicht des ehemaligen Konferenzraumes des MfS (halbtotal). Im Off dazu die Rede von Mielke: "Genossen, der wichtigste Beitrag der DDR in der internationalen Klassenauseinandersetzung besteht in ihrer weiteren politischen, ökonomischen und militärischen Stärkung...(Fotoeinblendung von Mielke in Offiziersuniform)...Das verlangt den zuverlässigen Schutz der sozialistischen Rechtsordnung...(Mielke wird per Retusche von seiner Militärmütze befreit)...die Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit und die Einflussnahme...(Zoom auf das Gesicht von Mielke)...auf die Einhaltung aller Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, und das verlangt nicht zuletzt die allseitige Nutzung der spezifischen...und Volkspolizeilichen Möglichkeiten und Befugnisse zur Unterstützung der Lösung...(Einblendung von Kleinbüsten aus dem Hause des MfS)...sicherheitspolitisch bedeutsamer gesellschaftlicher Aufgaben. Auf einige von uns dabei zu lösende Aufgaben werde ich im Folgenden etwas näher eingehen...(Blick in den Konferenzraum von der Seite)...ich nehme an das ihr versteht...(Einblendung des Wappens des MfS an der Wand)...wenn ich das Vorwiegend aus der Sicht des Ministers für Staatssicherheit tue". Umschnitt

0:21:00

Blick auf einen Globus mit aufgesetzter Faust auf dem Nordpol und Flaggen sozialistischer Länder an der Globusseite (halbnah). Schwenk über kleine Büsten und Skulpturen aus den Büros des MfS (halbnah). Kleinbüsten des Gründers des sowjetischen Geheimdienstes Feliks Dzierzynski (halbnah). Überblendung auf DDR-Fernsehaufnahmen mit Originalton: Wappen des MfS mit Rolltitel "Dokumentation der HA II" (halbnah). Umschnitt auf schwarz-weiß-Aufnahmen eines Observationsvideos des MfS, gedreht mit Überwachungskameras am Palst der Republik: Blick von oben auf eine hin und her gehende männliche Person vor einem Gebäude (halbtotal) "Das ist er, er wartet dort...kannst Du den noch näher ran holen?...Ne, geht nicht...Das ist ja schon mal nicht schlecht, den holen wir uns hinterher näher ran...Jetzt gib mir doch mal das Glas...So, jetzt brauchen wir die Einfahrt von "Unter den Linden", 14 war das?...Guck mal, der könnte auch über die 14 rein kommen...(Umschnitt auf Farbmaterial: Blick von oben auf die installierte Überwachungskamera auf einem Dach gegenüber vom Palst der Republik)...er könnte auch über die 16 kommen...". Umschnitt

0:22:40

Rückwärtszoom von der noch bestehenden Mauer auf den Sammelplatz mit abgerissenen und gesprayten Mauersegmenten (halbtotal). Blick auf bunt gesprayte Mauersegmente auf dem Lagerplatz (halbnah). Umschnitt. 180 Grad-Schwenk über die nummerierten Mauersegmente von der Rückseite (halbtotal). Im Off dazu eine Rede von Erich Mielke im Originalton, unterbrochen durch häufige Hustenanfälle: "Die CDU-CSU will, mit völliger Übereinstimmung der USA-Regierung, vor allem auch durch eine erneuten Entfachung der Menschenrechtsdemagogie, mit den Parolen über mehr Menschlichkeit und Menschenwürde, menschliche Erleichterungen, menschliche Begegnungen, größere Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, und mehr persönlichen Freiraum für Bürger der DDR, in unserer Bevölkerung nachhaltige, ideologische Wirkung erzielen. Feindlichen, negativen, oppositionellen Kräften bei uns den Rücken stärken, ihnen Freiräume, bzw. eine legale Basis, wie sie es nennen, für ihre subversive Tätigkeit schaffen". Blick auf zwei getrennte Mauersegmente mit Schrift "Os-ten" (halbnah). Umschnitt. Blick in den kleinen Konferenzraum von Minister Mielke (halbtotal). Umschnitt

0:24:05

Fortsetzung des Observationsvideos: Ein einzelner Mann läuft vor einem Gebäude hin und her (halbtotal), dazu die Originaltöne der Überwachungsbeamten: "…jetzt muß er aktiv werden…was gibt es denn jetzt?...(Ein Paar gesellt sich zum wartenden Mann)...jetzt gehen sie rein...jetzt müßten wir sie von drinnen kriegen, wa...(Umschnitt auf die Überwachungskamera im Gebäude)...jetzt haben wir ne Chance...das ist er...das ist er mit seiner Frau...wir haben von vorne ein Porträt...die kommen auch wieder zurück...det ist der eindeutig, das ist ein laufender halber Meter...ich bin überzeugt davon...(Blick auf eine Monitorwand mit den eingespielten Videos von den verschiedenen Überwachungskameras)...soll ich jetzt aufhören mitzuschneiden?...det ist erst mal gut". Umschnitt

0:25:15

Foto-Umschnitt vom SED-Symbol auf den Redner Mielke am Pult deines Parteitages (nah), dazu im Off seine Rede: "Genossen, etwa ab Mitte der 70er Jahre ist immer deutlicher geworden dass der Gegner mit diesen Aktivitäten, mit seiner subversiven Tätigkeit insgesamt...(Fotowechsel von Mielke)...in erster Linie darauf abzielt auch in der DDR eine möglichst breite, so genannte innere Opposition zu schaffen und regelrechte politische Untergrundtätigkeit zu inspirieren und zu organisieren...(Schwenk über ein Farbfoto von Mielke in Offiziersuniform vor der Parole "Für Staatssicherheit")...Ihr erinnert euch an die Vorgänge, angefangen von Wolf Biermann bis Stefan Heym, an die Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz, die Aktivitäten von Robert Havemann und Rudolf Bahro...(Fotowechsel von Mielke)...die zum Ziel hatten bestimmte Teile der Bevölkerung, wie Kunst- und Kulturschaffende, religiös gebundene Kreise und Intellektuelle gegen Partei und Staat in Bewegung zu bringen. Natürlich waren die von mir genannten Personen nur Symbolfiguren die vom Gegner aufgebaut werden sollten, waren nur die Fahne und der feindlich negative, andere Kriminelle und labile Elemente...(Überblendung des Mielke-Porträts)...zusammengefasst und zur Aktion zur Bewegung gegen uns gesetzt werden sollten. Wie bekannt, gelang es unter Führung der Partei diese Symbolfiguren zu isolieren, sie in ihrer Wirksamkeit wesentlich einzuschränken, wobei einige bis heute unbelehrbar geblieben sind". Blick auf das Porträt von Mielke in Uniform (nah). Umschnitt

0:26:40

Blick auf den großen Zahnkranz mit Kette am oberen Ende des Paternoster-Antriebes im Hause des MfS (halbnah) (O-Ton). Kabinen kommen hoch und gleiten wieder nach unten (halbnah). Schild am Paternoster "Nur bei Gefahr betätigen!" (nah). Detailaufnahmen des Antriebes (halbnah), dazu im Off Oberst Schröder: "Meines Erachtens hat die Aufklärung des ehemaligen MfS und die verstärkte Ausrichtung seiner Tätigkeit nach innen zeitlich begonnen mit dem Entspannungsprozeß, mit dem KSZE-Prozess...(ab hier ist Schröder im Bild)...Soweit ich mich erinnere wurde damals eingeschätzt dass diese Kompromisse natürlich mit bestimmten Gefahren für den Sozialismus verbunden sind, mit Gefahren der Art dass durch die Entwicklung und der Erweiterung des Reiseverkehrs, durch die Anbahnung vielfältiger und einer größeren Zahl von Kontakten Möglichkeiten für den Gegner geschaffen werden, Einfluss auf unsere Menschen, auf die DDR zu nehmen, Möglichkeiten geschaffen wurden um zu versuchen eine innere Opposition zu bilden, um gesellschaftliche Veränderungen in der DDR zu erreichen. Die Schlussfolgerung war das diesen möglichen negativen Wirkungen vorgebeugt werden mußte, und das durch Verstärkung des Sicherheitsapparates, das durch verstärkte Kontrollen und Überwachung der Menschen die im Rahmen des Reiseverkehrs über die Grenzen fuhren, die im Folge der Realisierung der Vereinbarungen Kontakte und Verbindungen unterhielten". Umschnitt

0:28:30

Fortsetzung des Observationsvideos: Das Paar kommt wieder in die Halle des Gebäudes (halbtotal, dazu die Originaltöne der Überwachungsbeamten: "...jetzt, sehr, sehr schön...jetzt kommen sie raus...wunderbar...(Umschnitt auf die Außenkamera)...das ist sehr schön...jetzt trennen sich die drei...tschüss...die gehen aber getrennt weg...so, jetzt brauchen wir erst mal ein Auto...und links müssen wir versuchen den anderen...geht nicht wa?...nicht das wir den anderen jetzt verlieren...die Frau brauchen wir jetzt, das ist ganz wichtig...(Schwenk über das Paar auf dem PKW-Parkplatz)...das ist nicht seine Frau...jetzt brauchen wir die Autonummer...ja, weißt du wer das ist?...zurückstoßen, den kriegst du unten...der fährt entgegengesetzt...(Kamera zoomt auf den Fahrer und versucht den Wagen zu verfolgen)...da hinten fährt er, ja...den hätten wir noch mit der 14 gekriegt...dazu ist die Kamera zu lahm...". Sprecher: "Die Bilder stimmen aber zugleich täuschen sie, das Raster der Überwachung mit dem das Land überzogen war schloß Erkenntnis aus. Was auf der Ebene des Vollzugs wie ein böses Spiel anmutet wurde auf den Chefetagen zum Programm...(Blick auf Straßenszenen in der Nähe des "Französischen Doms" in der Hauptstadt)...Das Feindbild als Existenzbedingung, die Kontrolle als Selbstzweck, die Pose des Herrschers als Grundlage der Moral..(Rückwärtszoom von einer Außen-Überwachungskamera in der Nähe der St. Marienkirche am Alexanderplatz)...Die Methoden waren Hausgemacht, also gründlich Deutsch, doch unter der aufgebrochenen Kruste unsere Variante zeigt sich wie eine Warnung das allgemein gültige Gesetz...(Blick von der Seite auf das Rote Rathaus)...Selbstzerstörung am Ende eines absoluten Machtanspruchs...". Blick über dem "Marx-Engels-Platz" Richtung Rotes Rathaus (halbtotal). Umschnitt

0:31:15

Blick auf David Gill und Christoph Merker im Büro des Bürgerkomitees (halbtotal). Kollegin Almut Joswig berichtet (halbnah) (O-Ton) "Also die erste grundsätzliche Erfahrung hier war das man stark differenzieren muß innerhalb der Staatssicherheit. Vorher war das, um das mal einfach zu sagen, Stasi gleich Scheiße...(Zoom auf die Erzählende)...das ist was ganz Schlimmes, das muß auf jeden Fall weg, und man hatte keine Ahnung, und die ersten Tage und ersten Gespräche haben dann eigentlich gezeigt dass da wirklich wesentliche Unterschiede zu machen sind, einmal was die verschiedenen Abteilungen betrifft, auch die Arbeitsweisen, auch was die Mitarbeiter betrifft, und also das hat mir ziemlich viel Schwierigkeiten bereitet, das heißt also nach jedem Tag hier war meistens am Abend noch ein Gespräch mit einem vom Bürgerkomitee über die Erlebnisse und Ereignisse des Tages, das waren sehr viele Neuigkeiten, und wir sind hier wohl alle so ziemlich zufällig rein geplumpst und standen dann vor diesem Koloss und (Schrifteinblendung: Almut Joswig, 21 Jahre alt, Studentin, Arbeitsgruppe Akten und Schriftgut im Bürgerkomitee)...der Angst, ich weiß nicht, man war plötzlich hier und mußte irgendetwas tun, man hat versucht was zu tun, und dann wirklich auch das ganz intensive Gefühl das man es hier mit einem Sumpf zu tun hat, mit einem Morast. Ungeheuer viel Dreck, das erkennt man eigentlich nicht in der alltäglichen Arbeit, in der Kontrolltätigkeit, sondern, na ja, nur so nebenbei wenn man mal was hört. Das hat bei mir zumindest ne Resignation ausgelöst". Umschnitt

0:32:58

Blick auf den erzählenden Oberst Schröder (halbnah) (O-Ton) "Natürlich muß man auch sagen dass viele Fehler, Mängel und Schwächen die uns heute bekannt sind, vor der Wende nicht jedem Angehörigen gleichermaßen und im vollen Umfang bekannt waren. Von vielem hat also nur gehört, hat Bedenken gehabt, hat sich beruhigt in dem Sinne, es wird möglicherweise nicht so schlimm gewesen sein, und möglicherweise wird also durch Westfernsehen, Rundfunk und so weiter, übertrieben. Sicherlich hat das ganz andere Gründe die wir eben nicht kennen, und das sage ich nicht nur um gewissermaßen mich hier rein zu waschen, oder meine Unschuld zu beteuern, sondern es ist allgemein bekannt dass es im ehemaligen MfS eine strikte Geheimhaltung gab, nach dem Grundsatz verfahren wurde, jeder darf nur das wissen was er zur Erfüllung seiner Aufgaben unbedingt braucht, und so kam es eben dass nur ganz wenige über vieles oder über alles informiert waren, und unsere Kenntnisse also beschränkt waren auf unseren tatsächlichen Arbeitsgegenstand". Umschnitt

0:34:10

Blick von der Seite auf die umgebene Mauer des MfS-Komplexes an der Normannenstraße (halbtotal). Umschnitt auf die Antennenanlagen im MfS-Innenhof (halbtotal). Schwenk über die MfS-Hochhäuser (halbtotal), dazu im Off eine Rede von Mielke: "Bei der Ausrüstung der ehrlichen Friedenssehnsucht unserer Menschen, der Freiräume der Kirche, der jungen Gemeinde, der evangelischen und katholischen Studentengemeinden, begannen reaktionäre kirchliche Kräfte in Verbindung mit zum Teil bereits aus der Vergangenheit...(Schwenk über die Türme einer Kirche)...bekannten feindlich-negativen Kräften aus anderen Bereichen zunächst damit Initiativkomitees zu organisieren, eines so genannten "sozialen Friedensdienstes" in der DDR zu bilden...(Schwenk von den Kirchtürmen auf einen Gefängnisbau von außen und innen)...und vor allem religiös gebundene...(Blick auf Hefte "Friedensglocke")...aber auch andere Jugendliche zu sammeln die sich dafür engagierten...(Schwenk über ein Regal mit Kirchenzeitungen, Büchern und anderen Druckschriften)...Mit der genannten Initiative "sozialer Friedensdienst" und weiteren spektakulären Aktionen, wie die Herstellung pazifistischer Druckschriften, und Symbole unter Nutzung kircheneigener Möglichkeiten...(Blick auf Kleinskulpturen und DDR-Symbol)...ihrer Verbreitung bzw. ihren demonstrativen tragen in der Öffentlichkeit...(Fotos von Verteidigungsminister Heinz Hoffmann und Erich Mielke in Uniform neben Erich Honecker)...der Vorbereitung und Durchführung sogenannter "Friedensseminare", Friedenswanderungen, von Schweige- und Sternmärschen und Friedensmahnwachen...(Porträt von Mielke)...sollten solche Forderungen dieser Kreise Nachdruck verliehen werden, wie den Wehrdienst durch einen so genannten Friedensdienst zu ersetzen, anstelle des Wehrunterrichts an den Schulen einen Friedensunterricht einzuführen...(Foto: Offiziere und Egon Krenz singen Honecker ein Ständchen, Mielke dirigiert)...Auf die Demonstration militärischer Machtmittel, auf Übungen der Zivilverteidigung...(Blick auf Gasmasken)...sowie auf Kriegsspielzeug zu verzichten...(Blick auf die Doppeltürme einer Kirche)...all das auf einen kurzen Nenner gebracht, die Republik zu entwaffnen, ihre Verteidigungskraft zu schwächen und vor allen die Verteidigungsbereitschaft der Jugend zu zersetzen...(Blick auf offen stehende Gefängnistüren)...Der so genannte "Berliner Appell" des Jugendpfarrers Rainer Eppelmann...(Blick auf nach oben hin vergitterte Gefängniszellen in einem Innenhof)...der zu einer neuen Symbolfigur gemacht werden sollte, war nichts anderes als ein Programm dieser Kräfte...(Schwenk über eine Eisentür im Gefängnis)...Ihr kennt die Antwort daraus, unter Führung der Partei gelang es all diesen Aktionen die Spitze abzubrechen". Blick auf die Kirchturmspitzen hinter der Gefängnismauer (halbtotal). Umschnitt

0:36:25

Schwenk über einen marode Wohnanlage (halbtotal). Zoom auf die völlig herunter gekommenen Wohnhäuser mit rotem Stern an der Außenfassade (halbtotal). Umschnitt. Schwenk über den mit Schnee bedeckten Innenhof des MfS-Komplexes und seinen Hochhäusern (halbtotal). Im Off dazu berichtet David Gill: "Es ist ja auch das Gute an der ganzen Sache des Bürgerkomitees, ja, dieser Rundumschlag durch die ganze Gesellschaft...(ab hier ist David Gill (halbnah) zu sehen)...so etwas findest du sonst kaum, auch in anderen Bürgerkomitees wenig. Es waren sonst immer aus kirchlichen Kreisen die Initiativgruppen, ich habe gehört, alles die gleichen Typen irgendwo, auf einer Linie schwimmt man ja hier auch, aber hier geht es von der Hausfrau über einen Arzt, Betriebsdirektor, bis zu Axel, genau. So ein vollkommener Rundumschlag der ganzen Gesellschaft, das ist eine einmalige Sache, auch an so einer Sache zu ziehen, ja". Schwenk von David Gill auf seinen Kollegen Friedmann Wittko (halbnah) (O-Ton) "Kannst Du Dich erinnern an die erste Nacht? Ich hab echt den Eindruck gehabt damals als sich die ersten vorgestellt haben, ich mach das und das, SPD und die ersten gesagt haben das lassen wir jetzt raus, es geht um die Arbeit und wir wollen keine Parteipolitik hier drin machen...(Schrifteinblendung: Friedmann Wittko, 21 Jahre alt, Stellwerksmeister, Arbeitsgruppe Koordination im Bürgerkomitee)...Wenn ich hier raus gehe dann sag ich ja für mich persönlich da habe ich viel dazu gelernt, und ich kann mich mit euch unterhalten, ich weiß das wir irgendwo auf einer Linie liegen...(Blick auf die vier Personen im Büro)...wir haben irgendwo alle dasselbe erfahren hier drin, aber das kann man so nicht ausdrücken, das kann man einem der nicht dabei war ganz schwierig rüber bringen. Wenn ich raus gehe und ich weiß ganz genau, wenn mir einer das erzählt hätte was ich heute empfinde, dann hätte ich dem vor 3 Monaten gesagt du hast einen Knall, und darum, ja, und darum sag ich hier auch wozu"? Christoph Merker unterbricht und äußert seine Meinung dazu (halbtotal) O-Ton) "Es hat aber ein Gespräch stattgefunden wo man den andern auch zugehört hat, sonst hätten wir uns ja nicht verändern können, und es hat auch das andere stattgefunden, das die anderen uns zugehört haben, die die wir aufgelöst haben, also das also einer beim nächsten Mal zu einem Vertreter aus meiner Gruppe mal gesagt hat, Mensch...(Zoom auf Merker)...eigentlich, also am nächsten Tag, er sagte, also nach dem gestrigen Abend ging mir noch das Gespräch durch den Kopf, eigentlich hätte ich bei dem entschuldigen müssen, die Gedankengänge, wenn ich die nachvollziehe, dann war das eigentlich unmöglich was wir hier gemacht haben". Umschnitt. Schwenk auf Friedmann Wittko (halbtotal) (O-Ton) "Ja, es hört sich verrückt an, man ist sich auch menschlich nah gekommen mit einigen. Es gibt auch diese Schweinetypen, aber es gibt auch die anderen, aber es reißt einen immer wieder hin und her, ich sag dann immer wieder, ich krieg es nicht in die Reihe, ich kriegs einfach nicht in die Reihe. Wie willst du diese Dialektik, auch Opfer und Täter, das du einerseits sagst, Mensch, die haben das doch genau so beschissen gefunden, und dann hörst du Geschichten mit dem Internierungslager und so, und denkst, was müssen das für Menschen sein. Mit denen stelle ich mich nicht auf eine Stufe, aber dann denkst du wieder, aber ich hab hier drinne doch nette Leute kennen gelernt, und die waren anders. Und irgendwie reißt es dich immer wieder hin und her...und ich weiß dass wir hier drinne uns vielleicht auch ohne Worte verstehen, aber ob man es jemals einem begreiflich machen kann"? Umschnitt auf Almut Joswig (halbtotal) (O-Ton) "Das ist sehr schwer, ja, also was ich auch letztens zu Dir sagte, ich kann einfach mehr keine Briefe schreiben, bzw. ich kann auf die Frage, was machst du denn da seit 2 1/2 Monaten, eigentlich kaum antworten. Ich denk schon dass es uns allen so geht". Umschnitt

0:40:35

Blick von unten nach oben in ein Treppenhaus im MfS (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben nach unten in das Treppenhaus im MfS (halbtotal). Blick in einen Flur im Gebäudekomplex des MfS (halbtotal). Fahraufnahme an einer Flurwand vorbei mit Sichterweiterungen in Büroräume (halbnah), im Off dazu ein Mitarbeiter des Bürgerkomitees: "Hier am Abend, während einer Gesprächsunfähigen Situation, als eine ganz, ganz kleine Gruppe hier und in den anderen Bezirken wieder angefangen mit den Leuten normal zu sprechen. Wir haben auch normal über kritische Dinge gesprochen, und an dieser Stelle ist glaube ich unwahrscheinlich viel Aggressionspotenzial was hier aufgestaut war durch diese angekündigte Auflösung, angekündigte Umwandlung, dann doch endgültige Auflösung...(Blick in ein Büro)...hier irgendwie über Wochen, wir haben hier Wochenlang gesessen, Tag für Tag haben die darüber nachgedacht, wie ist jetzt ihre Zukunft...(Blick auf die Tür des Büros 2264/2265 und 2269-2277)...wie ist ihre weitere Geschichte, und jetzt kommen genau die in die Räume rein...(Blick auf Raum 6123 Vt/VI und 4523)...und sprechen mit ihnen, die nach ihrer Meinung von Anfang an dafür gesorgt haben...(Tür 413 mit Aufklebern "Wir haben uns aufgelöst. Ihr MfS" und "Kein Anschluss unter dieser Nummer...")...und diese beiden Extreme, die einen Machterhalter und die anderen, eine kleine Gruppe, die Machtauflöser, die Zerstörer, die haben zum ersten Mal miteinander geredet". Schwenk über Holzkisten voller Schlüssel und dazugehörige Sicherheits- und Zylinderschlösser (halbnah). Umschnitt

0:41:55

Blick auf einen erzählenden Oberstleutnant Paulsen (halbnah) (O-Ton) "Die Hauptabteilung 18 war in ihrer Gesamtheit verantwortlich, wie es hieß, für die Sicherung der Volkswirtschaft...(Schrifteinblendung: Oberstleutnant Paulsen, ehemaliger Leiter der Abteilung Sicherung des Bauwesens im MfS, 24 Jahre Mitarbeiter im MfS)...Die Hauptabteilung hatte entsprechend der volkswirtschaftlichen Struktur Fachabteilungen die jeweils für einen oder mehrere Industriebereiche, oder auch Wissenschaftsbereiche, zuständig waren, und die Hauptabteilung 18/1, um konkret auf mein Arbeitsgebiet zu kommen, war ab 1987 nur noch zuständig für den Bereich des Bauwesens. Die Hauptaufgabe würde ich so formulieren, dass wir Verantwortung mitgetragen haben für die Abwendung, so sehe ich es auch heute noch, von Schäden in der Volkswirtschaft". Umschnitt

0:43:05

TV-Aufnahmen von Honecker (halbnah) mit Originalton "In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Staatsrates der DDR, habe ich die Ehre und zugleich die Verpflichtung, die auf Empfehlung des Politbüros des ZK der SED und des Ministerrates der DDR, den Ehrentitel "Held der DDR" und den "Karl-Marx-Orden" zu verleihen...(Umschnitt auf die applaudierenden Minister um Honecker)...Umschnitt auf die Ordensverleihung an Erich Mielke durch Honecker (halbnah)...So, herzlichen Glückwunsch noch einmal". Umschnitt auf die Dankesrede von Mielke (halbnah) mit Originalton "Man ist ja eigentlich ein harter Kämpfer, aber da muß man schon alle Kraft aufwenden um doch nicht Tränen zu verlieren. Herzlichen Dank für die hohe Auszeichnung". Umschnitt auf die applaudieren Parteigenossen und Minister (halbnah). Blick auf die einzelnen Umarmungen mit Mielke der anwesenden Gratulanten (halbnah). Umschnitt auf Honecker mit Glas in der Hand "Also, Genosse Armeegeneral, auf Dein Wohl, Gesundheit, Schaffenskraft, alles andere ist da. Langes Leben, Hals- und Beinbruch". Mielke stößt mit den Gratulanten an (halbnah). Blick auf die Orden an seiner Brust (nah). Umschnitt. Rückwärtszoom von einem Foto mit Honecker und Mielke bei einer Geschenküberreichung (nah). Foto von Mielke mit einem geschenkten russischen Schwert (nah). Foto mit Mielke und angelegtem Gewehr mit Zielfernrohr (nah). Zoom auf ein Foto mit einen grafisch bearbeiteten Porträt von Mielke (nah). Umschnitt. Abwärts-Fahraufnahme mit dem Paternoster über mehrere Etagen im Gebäude des MfS (halbtotal). Umschnitt in die Archivräume des MfS (halbtotal). Blick auf Regale mit Postern und Schatullen mit Keramiktellern (halbtotal). Schwenk über die gelagerten Geschenke von Erich Mielke im Archivraum (halbnah). Umschnitt

0:46:00

Blick auf die versigelte Tür des ehemaligen Konferenzraumes im Hause des MfS (halbnah), dazu eingeblendet die Originaltöne einer Sitzung: "Ich bitte Genossen Minister Mielke um Fortsetzung seines Vortrages". Erich Mielke spricht: "Genossen, bekanntlich sind wir mit einer Reihe nicht geringer Probleme und Schwierigkeiten konfrontiert...(Blick in den leeren Konferenzraum)...der vom Imperialismus gegen die sozialistischen Staaten entfachte Wirtschaftskrieg und die Auswirkung der anhaltenden Krise der kapitalistischen Wirtschaft...(Porträtfoto von Mielke)...führen zu erheblichen Belastungen unserer Volkswirtschaft. Um es ganz offen zu sagen, das zwingt uns zu vielem, darunter auch außerordentliche Maßnahmen und Entscheidungen...(Foto von Mielke mit Blumenstrauß und Zoom auf den neben ihm sitzenden Günter Mittag)...Eine davon, die sie mehr oder weniger auf alle Gebiete unseres gesellschaftlichen Lebens auswirkt...(Fotoeinblendungen von Mielke)... besteht darin zu exportieren was sich nur irgendwie verkaufen lässt. Aufgrund der genannten Fakten sind wir gegenwärtig vielfach zu Lösungen gezwungen die sich theoretisch nicht erklären lassen, die dem Schulwissen mancher Wirtschaftsleute widersprechen, mancher Quatschköppe...(Filmeinblendung von Oberstleutnant Paulsen am Tisch)...aber einen anderen Weg, oder gar Patentrezepte für die Lösung der Aufgaben unter den momentanen Bedingungen gibt es nicht". Umschnitt

0:47:15

Blick auf den rauchenden Oberstleutnant Paulsen nach dem vorspielen der Rede Mielkes (halbnah) (O-Ton) "Ja, die Schäden waren nicht, und ich möchte fast sagen, zum überwiegendem Teil Ereignisse die sich durch äußere Einflüsse hier abspielten, sondern es waren eigentlich in ihren Ursachen innere Bedingungen die zu Schäden führten. Ich möchte hier einen Komplex erwähnen der uns immer sehr viel, auch persönlich in unserer eigenen Gedankenwelt, Sorgen gemacht hat, obwohl wir, das muß ich aus heutiger Sicht sagen, doch insgesamt auch hier als Mitarbeiter, selbst als Abteilungsleiter in einer solchen Abteilung im ehemaligen MfS, eigentlich machtlos waren um etwas zu verändern, aber wir haben uns mit den Zustand nicht zufrieden gegeben. Wir bekamen 1980 etwa erste Hinweise darüber dass es im Bereich des Bauwesens, insbesondere in dem Stellvertreterbereich des so genannten Spezialbauwesens, das ist also das Militärbauwesen gewesen, oder ist es vielleicht auch noch heute, das dort also Bauvorhaben außerhalb des Planes durchgeführt worden sind, im Wesentlichen Wohnungsbauvorhaben, Einfamilienhäuser, Datschen und ähnliche Dinge, Garagen, für ehemalige verantwortliche Wirtschafts- und Parteifunktionäre, und auch deren Familienangehörigen. Es ging nicht nur um Funktionäre...nun ist ja schlechthin nichts dagegen einzuwenden wenn sich bestimmte Funktionäre, die sich das leisten können, Häuser bauen oder Wochenendhäuser, aber die Problematik die uns bekannt wurde, und darin besteht ja dann der Schaden, besteht darin, das ist nachweisbar, darüber gibt es auch heute noch Dokumente, die sind ja auch inzwischen bei der Staatsanwaltschaft, das sich diese Art Funktionäre damals schon Häuser haben bauen lassen unter Nutzung von Kapazitäten des Militärbauwesens, die sie gar nicht bezahlen konnten in dem Umfang...". Umschnitt

0:49:35

Zoom auf ein Foto mit Erich Mielke bei der Verleihung einer Urkunde an Alexander Schalck-Golodkowski (nah), dazu berichtet im Off Paulsen weiter: "...es kam dann dazu die Hinweise über Bauvorhaben die Alexander Schalck-Golodkowski für sein persönliches Wohnhaus durchführte in Größenordnung von Kosten, ich könnte Ihnen auch ein paar Zahlen dazu sagen, aber das ist bekannt. Die Bausummen die damals verausgabt werden mußten, Schalck, dann standen 1981 auf einmal die Häuser die in Schildow gebaut worden sind...(Fotoeinblendung des Ehepaares Günter Mittag)...wo sich, allerdings erst 1983 herausstellte das sie für die Familienangehörigen von Günter Mittag waren...(Foto von Mittag)...1983 haben wir das noch nicht gewußt, es lief ja damals in andere Hände, dann ging es um ein Haus von Sindermann...(Foto Horst Sindermann mit Mielke)...dann ging es um weitere Häuer, und, und, und". Umschnitt

0:50:25

Foto von Erich Mielke (nah), dazu im Off eine Rede von ihm: "Ihr wißt doch dass es ungeachtet der großen Anstrengungen zur Sicherung der Versorgung der Bevölkerung...(Schwenk über ein Konferenzfoto)...beachtliche Schwierigkeiten gibt. Zeitweilig auftretende Versorgungsmängel haben zur Veränderung im Kaufverhalten geführt...(Foto von Mielke mit einem Pokal in der Hand)...die die Lage zusätzlich erschweren. Durch Gerüchtemacherei und Hamstereinkäufe ist der Abkauf vieler Waren weit übers Normal angestiegen...(Foto von Showtänzern)...Einkäufe während der Arbeit nehmen zu, es kommt zu negativen Diskussionen und sogar zu Provokationen...(Foto von Mielke am Mikrofon)...aus all dem kann sich, wenn wir nicht aufpassen, Unzufriedenheit und Unruhe entwickeln...(Fotos einer Tänzerin mit durchsichtiger Bluse)...genau wie das der Gegner will der jeden Ansatzpunkt dafür nutzt. Nun hat auch das Politbüro entsprechende Maßnahmen getroffen, die Stimmung ist ganz verändert, aber wir müssen aufpassen das man nicht sagt, hoffentlich ist das nicht nur eine Festtagsverbesserung...(Fotowechsel zwischen Mielke und Tänzerinnen)...und alle wieder anfangen aufzukaufen...(Zoom auf das Foto des tanzenden Mielke)...weil es vielleicht im Januar/Februar es nichts mehr gibt. Ich sage euch dazu trocken, weil das Leben eben so ist, nicht wahr". Umschnitt

0:51:25

Oberstleutnant Paulsen (halbnah) erzählt weiter zum Thema Bauvorhaben (O-Ton) "Mielke hatte damals nur den Auftrag erteilt dass der damalige Bauminister Wolfgang Junker darüber in Kenntnis zu setzen ist, Junker erhielt von uns diese Informationen Ende Oktober und gab sie am 18. November zurück. Er war informiert über den Gesamtumfang, er war auch aus anderen Quellen darüber informiert, aber hat offensichtlich auch nichts unternommen damals um diese Prozesse, und vor allen Dingen diese Unrechtmäßigkeiten der Finanzierung, zu stoppen dort. Wir erhielten außerdem den Auftrag dass außer der Übergabe der Information zur Kenntnisnahme an Junker damals keine Maßnahmen unsererseits durchzuführen sind und alles streng geheim sein muß. Das waren die beiden Weisungen die im Rücklauf von Mielke dann mir auf den Tisch kamen. (Zu Reporter gewandt) Machen Sie was dagegen hier im Hause". Umschnitt

0:52:35

Schwenk über ein Foto einer Jagdveranstaltung mit Honecker und Stoph (nah), dazu eine Rede im Off von Mielke: "Genossen, in einer solchen angespannten Versorgungssituation ist ein wesentlich energischerer Kampf gegen Vergeudung und Verschwendung,...(Foto vom Jäger Mielke in einem offenen Forstfahrzeug)...gegen Verluste, insbesondere aber gegen alle Versuche zu führen...(Foto von Mielke mit Gewehr im Wald)...die Situation zur persönlichen Bereicherung...(Foto von Mittag mit Honecker neben erlegtem Wild)...zu Spekulationen, aber auch zum Hamstern...(Foto der Jäger Honecker und Mielke mit Kopfschmuck)...auszunutzen. Spekulanten, Gerüchtemachern und Hamsterern ist das Handwerk zu legen...(Foto mit Mielke am Grill mit erlegtem Wild)...Die offensive Arbeit der Partei...(Foto des Jägers Honecker mit Gewehr)...ist durch geeignete Beispiele zu unterstützen...(Foto von Honecker, Mielke und Mittag vor erlegtem Rotwild)...Die Aufdeckung und Bekämpfung derartiger Erscheinungen...(Foto von erlegtem Rotwild vor Ministern)...ist heute besonders zu einer wichtigen Aufgabe für unsere Organe geworden...(Foto Mittag und Honecker bedanken sich bei den Jägern)...Ihr wißt ja aus euren Erfahrungen sehr gut wie Zeitabhängig die Kriminalität ist". Foto vom erlegten Rotwild und Jägern aus der Parteispitze (nah). Umschnitt

0:53:30

Blick auf Oberstleutnant Paulsen (halbnah) (O-Ton) "Das ehemalige MfS war nach damaligen Vorstellungen eine, so wurde sie auch geführt, eine militärische Organisation. Hier gab es Befehle. Hier könne man nicht argumentieren wenn es einen Befehl gab, so ist zu handeln oder so ist nicht zu handeln, man war verpflichtet daran sich zu halten. Befehl ist Befehl. Wir haben uns alle, das muß man schon sagen, auch in gewisser Weise als Soldaten hier verstanden....wir haben uns der Befehlsgewalt auch eingeordnet. Diese innere Widerspruchslage die daraus entstand, wir wußten hier entsteht Schaden aber wir können ihn nicht abwenden, wir können ihn nicht stoppen, wir können das nicht verhindern, denn dieser Prozess, auch grade der Durchführung solcher privaten Sonderbaumaßnahmen, der hat sich ja nun über Jahre hin gezogen, praktisch von 1980 bis 1988 oder 1989 wenn man so will, dass wir damit nicht fertig wurden haben wir versucht damit zu überspielen, so möchte ich es heute sehen, das wir zumindest nicht aufgehört haben darüber alles was uns in irgendeiner Weise zugänglich war an Information weiterhin zu sammeln, obwohl ich, das muß ich auch sagen, offiziell dazu ein Verbot hatte. Das was da ist blieb im Schrank und weiteres ist daran nicht zu machen, zu arbeiten. Das haben wir nicht befolgt damit wir immer sagen können das wollen wir hier noch bereit haben wenn uns mal die Chance und die Möglichkeit gegeben ist das auf den Tisch zu packen, dann kommt es auf den Tisch. Diese Chance hatten wir leider viele Jahre nicht...(Umschnitt auf das Gesicht von Paulsen)...Es ist ein schlimmer Zustand dass wir Informationen wirklich sachbezogene Informationen, auch sehr sachliche Informationen über reale desolate Zustände in Wirtschaftsbereichen bekommen haben, das wir die hier aufbereitet haben, das wir daraus Informationen vielfältigster Art geschrieben haben die am Ende dem damaligen Minister auf den Tisch gelegt worden sind, und das niemand hier da Nachfolgend hat in irgend einer Weise, oder nur in seltenen Fällen, positive Veränderungen hat feststellen können". Umschnitt

0:55:50

Blick auf Stahlschränke für Akten (halbnah), dazu Paulsen im Off weiter: "Das ist das Schlimme, man muß sich das mal vorstellen wie dann auch das gewirkt hat...(Blick in ein Großraumbüro)...im Bezug auf die Personen die Ausgangspunkte für diese Informationen gesetzt haben...(Schwenk über Kompaktusanlagen für Akten im Archivbereich)...also ich schlage jetzt schon ganz konkret unsere Informanten, unsere Quellen. Sie haben uns in wohlverstandener Art und Weise der damaligen Begriffsvorstellungen...(Blick auf das Öffnen einer Kompaktusanlageneinheit mit Blick auf abgelegte Akten)...das die Staatssicherheit über Einfluss und Macht im Staate verfügt, etwas bewegen, etwas verändern kann, diese Information...(Blick auf aufgestapelte Akten und Schriften zwischen den Stahlschränken)...gegeben. Das war eigentlich das Tragische des Zustandes das wir am Ende dann durch Papier gewatet haben und mit dem Papier nichts anfangen konnten". Schwenk über große Papierstapel in den Archivräumen (halbtotal). Schwenk über Akten-Stahlschränke und fahrbaren Kompaktusanlagen (halbtotal). Umschnitt

0:56:45

Blick auf das Gesicht des erzählenden Christoph Merker vom Bürgerkomitee (nah) (O-Ton)"Man darf aber nicht vergessen festzustellen das es kaum eine Bereitschaft bei der Stasi gegeben hat sich gewaltsam gegen eine Auflösung zu wenden, mir ist nicht ein einziger bekannt, mir ist nicht einer bekannt...nicht offen. Es ist mir nicht ein Fall bekannt wo also Waffengewalt, obwohl sie möglich gewesen wäre, angewandt wurde um die Auflösung zu verhindern". Rückwärtszoom von Merker auf die Gruppe im Büro (halbtotal). Almut Joswig entgegnet "Aber angedroht". Friedmann Wittko schaltet sich ein (halbtotal) (O-Ton) "Das ist aber noch zum Teil Kadaver-Gehorsam, die sind es so gewohnt, wenn es ihnen keiner befiehlt". Almut Joswig "Das glaube ich nicht. Also ich muß sagen das ich mir seit einigen Tagen, einfach auch aufgrund einiger Situationen, die Frage stelle, haben wir aufgelöst oder haben die sich tatsächlich doch selber aufgelöst, und wir waren dabei? Haben die uns dahin gesetzt wo sich gerade aufgelöst haben, oder nicht"? Umschnitt auf Christoph Merker (halbnah) (O-Ton) "Also von vornherein habe ich versucht, in dem Wissen das ich nicht der Fachmann hierfür bin, sondern nur der Betroffene durch Machtausübung, und da sah ich das als einzige Machtinstrument an, von vornherein versucht die die hier in dieser Struktur gearbeitet haben als Gegenüber zu respektierte Person zu sehen, und über dieses Stückchen Vertrauen eigentlich mit dem fertig werden was hier angesprochen wurde, das eine Unmenge von Dingen zu kontrollieren und zu machen ist, so dass ich eigentlich versucht habe, ob es gelungen ist weiß ich nicht, sie selbst so zu motivieren das sie selbst kontrollieren die ganze Sache für uns, ordnungsgemäß auflösen". Umschnitt auf die Gruppe (halbtotal). Friedmann Wittko "Wir hätten die Sache nie hingekriegt wenn wir nicht zusammengearbeitet hätten. Wir haben Erfolge, und ich glaube es ist uns schon geglückt. Das was wir wollten, die Strukturen zu zerschlagen und zu garantieren, hier wird nicht mehr gearbeitet, und dann das transparent zu machen, das war das Wichtigste, und das ist uns gelungen...(Zoom auf Friedmann)...aber die Frage ist, war das wirklich alles?". Umschnitt

0:59:05

Oberstleutnant Paulsen berichtet weiter (halbnah) (O-Ton) "Man hätte opponieren können wohl, aber das opponieren und das dagegen sich wehren, ernsthaft wehren, nicht nur darüber reden, aber geredet wurde schon auch hier im Haus, und immer wieder wenn solche Sachverhalte hoch kamen, aber das ernsthaft wehren hätte derzeit zwei Konsequenzen gehabt. Das war für jeden der hier im Hause tätig war, in welcher Funktion auch immer, nach dem Minister nach unten meine ich, absehbar: Die Entlassung, und, wir waren ja alle Mitglieder der damaligen SED als Mitarbeiter, das Parteiverfahren, und wenn einer eine Entlassung aus solchen Gründen und aus der inneren Opposition erfolgt, dann auch der Ausschluss aus der Partei. Damit wurde natürlich auch von heute auf morgen, und man konnte sich ja ausmalen was dann möglicherweise noch passiert wäre wenn man dann draußen in einem zivilen Beruf weiter arbeiten müßte...da hängt natürlich auch viel dran an der persönlichen Konsequenz...(Foto der Familie Mielke in privater Umgebung)...für die materielle Sicherheit, für die Familie ganz besonders, jetzt nicht strafrechtlicher Art, das meine ich nicht...(Foto des Ehepaares Mielke)...aber die Familie muß auch leben. Solche Gedanken hatte man natürlich auch dann mal gehabt...(Foto des tanzenden Ehepaares Mielke)...nun war das natürlich auch nicht der tägliche Arbeitsgegenstand nur dieses Problem, man hatte auch andere Aufgaben...(Zoom auf ein Foto des Ehepaares Mielke)...auch andere Dinge hier zu machen, man kam auch darüber wieder hinweg, aber ich sage ganz offen und ganz ehrlich, so weitgehend waren die inneren Prozesse und Gedanken nicht dass man Überlegungen gehabt hätte ernsthafter Art hier vielleicht sozusagen in die innere Opposition zu gehen...(Fotos von Erich Mielke)...wenn das nicht geht dann höre ich hier auf, muß ich bekennen, war so". Umschnitt

1:00:55

TV-Nachrichtensprecher der DDR vor dem Wappen der MfS (halbnah) mit Originalton: "Auf einem Kampfmeeting zum 35. Jahrestag der Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit würdigte heute die Partei- und Staatsführung der DDR im Palast der Republik in Berlin die hervorragenden Leistungen der Angehörigen des Ministeriums für die Stärkung und Schutz der Arbeiter- und Bauernmacht und die Erhaltung des Friedens". Umschnitt auf den Bericht aus dem Palast der Republik (halbtotal) mit Originalton: "Von den Teilnehmern des Kampfmeetings herzlich begrüßt, der Generalsekretär des ZK der SED Erich Honecker...(Zoom auf die eintreffenden Honecker und Mielke in Uniform)...Vorsitzender des Staatsrates und des nationalen Verteidigungsrates und weitere Mitglieder der Partei- und Staatsführung". Blick auf das Wappen des MfS an der Saalrückwand beim Erklingen der DDR-Nationalhymne (halbnah). Umschnitt auf den Redner Honecker (halbnah) mit Originalton "Mit dem Ministerium für Staatssicherheit wurde zum ersten Mal in der deutschen Geschichte Sicherheitsorgane ins Leben gerufen die den Interessen der Mehrheit, den Interessen der herrschenden Arbeiterklasse und des ganzen werktätigen Volkes dienen. Genosse Minister, liebe Genossinnen und Genossen, das ZK der SED ist zutiefst überzeugt das die Geschichte der DDR unter Führung der Partei der Arbeiterklasse auch künftig stets bereit sind in jeder Situation Absichten, Pläne und Aktionen des Feindes rechtzeitig aufzuklären und zu durchkreuzen". Blick auf die applaudierenden Delegierten im Saal (halbtotal). Erich Honecker überreicht Erich Mielke ein Ehrenbanner (halbtotal). TV-Sprecher: "Für vorbildliche Pflichterfüllung zeichnet Erich Honecker das MfS mit einem Ehrenbanner des ZK und dem Karl-Marx-Orden aus", Umschnitt auf Mielke am Rednerpult (halbnah) mit Originalton "35 Jahre DDR, 35 Jahre MfS, sind Beweis der Richtigkeit, Lebenskraft und Aktualität der Marxistisch-Leninistischen Lehre von der Macht als der Grundfrage der Revolution. Sie sind überzeugende Bestätigung der Prinzipien der festen und konsequenten Politik unserer Partei, die Macht der Arbeiterklasse ist das allerwichtigste, danach haben wir immer gehandelt und so wird es auch in Zukunft sein". Umschnitt auf das Wappen des MfS (halbnah). Ende der TV-Aufnahmen. Umschnitt

1:04:15

Schwenk von oben nach unten über die Fensterfront des MfS-Komplexes bis auf Akten und DDR-Fähnchen auf dem Boden des Innenhofs (halbtotal). Zoom auf die weg geworfenen Urkundsmappen und Fotos des ZK der SED auf dem Boden (halbnah). Umschnitt auf Oberstleutnant Paulsen (halbnah) (O-Ton) "Man spürt jeden Tag, wie viele unserer Bürger, wie die Wirtschaftskraft im Grunde genommen absinkt, das ist mal Fakt. Man sieht auf der anderen Seite, und wir haben das auch gesehen, was täglich damals, in der damaligen Zeit über eine angeblich dynamische Wirtschaftsentwicklung, die es nicht gab in großen Bereichen, in den Medien geschrieben worden ist. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich hab es nicht mehr gesehen. Wenn ich Monat für Monat im Fernsehen eine Statistik angucken muß über Steigerungsraten die monatelang übers Fernsehen flimmern, von Monat zu Monat, mich hat das regelrecht angekotzt...(Schwenk über ein Gruppenfoto mit Mielke)...ich hab zu Hause meinen Fernseher abgedreht, ich hab das nicht gesehen weil ich genau wußte dass das nicht stimmt, dass das manipuliert ist, das gefälscht ist in vielen Bereichen, und zumindest wo ich es nicht genau wußte...(Foto von Mielke mit Joachim Herrmann)...annehmen konnte dass das so nicht ist wie es dargestellt wird". Umschnitt

1:05:45

TV-Aufnahmen: Egon Krenz spricht (halbnah) mit Originalton "Das ZK der SED ist überzeugt dass die Diensteinheiten, die Parteiorganisation und alle Angehörigen im Ministerium für Staatssicherheit unter der Losung "Höchste tschekistische Leistung zum Wohle des Volkes" und für den Frieden, vorwärts zum 11. Parteitag der SED mit hohem Klassenbewusstsein und Kampfentschlossen alle Anstrengungen unternehmen die von der Partei- und Staatsführung übertragenen Aufgaben...(Umschnitt auf die anwesenden Offiziere)...zu erfüllen. Dazu wünscht das ZK...(Umschnitt auf den uniformierten Mielke vor seinen Offizieren)...Ihnen, Genosse Minister, und allen Soldaten, Unteroffizieren, Offizieren und Generälen des MfS und des Wachregiments Feliks Dzierzynski...(Umschnitt auf den sprechenden Krenz)...viel Erfolg, Schaffenskraft und Gesundheit". Blick auf die applaudierenden Offiziere. Krenz umarmt Mielke und überreicht ihm Urkunde und Blumen. Umschnitt auf den redenden Mielke (halbnah) "Wir können nur eins sagen, wir wollen das einlösen was wir im Palast der Republik, Palast der Republik, ein Symbol unserer DDR, versprochen haben. Wir werden als Tschekisten, als treue Söhne der Arbeiterklasse dieses Versprechen einhalten. Wir stützen uns dabei fest auf die Werke der Menschen und den Angehörigen der Intelligenz, auf alle guten Patrioten in unserer Heimat und darüber hinaus in aller Welt die für Frieden und Fortschritt der Menschheit sich einsetzen. Noch einmal herzlichen Dank, wir werden das Letzte geben was in uns steckt und wenn es sein muß unser Leben um die großen, edlen Ziele zu erreichen. Vorwärts zum Sozialismus und Kommunismus. Es lebe unsere Partei, unser Generalsekretär, alle Angehörigen des Politbüros und des ZK des Ministerrates. Herzlichen Dank noch einmal". Blick auf die applaudierenden Offiziere (halbnah). Ende der TV-Einspielung

1:07:35

Blick in das Büro des Bürgerkomitees im Hause des MfS (halbtotal). David Gill erzählt (halbnah) (O-Ton) "Die Schwierigkeit bei diesem ganzen Prozess war ja, und ist eigentlich auch noch, dass wir den zweiten Schritt vor dem ersten tun mußten. Wir mußten etwas auflösen wovon wir keine Ahnung haben, es liegt in der Natur der Sache, eigentlich hätten wir ein halbes Jahr gebraucht um uns in diese Strukturen einzuarbeiten, um zu wissen worauf lassen wir uns ein, was lösen wir hier auf. Jetzt haben wir den zweiten Schritt fast abgeschlossen, jetzt müßte eigentlich der erste, der eigentlich wichtigere passieren, wichtiger für uns persönlich, allerdings auch für die Vergangenheitsbewältigung, für die Aufarbeitung, nämlich die Einarbeitung in die Struktur, die Hintergründe. Überhaupt wir wissen ja noch gar nicht genau was das für ein Apparat ist, wir wissen ungefähr die haben das gemacht, die haben das gemacht, dort gab es Querverbindungen...(Rückwärtszoom auf die Gruppe)...aber eine klare Übersicht zu schaffen, das müßte jetzt passieren, der eigentlich 1. Schritt". Abblendung

1:08:40

Fahraufnahme mit dem Paternoster von unten nach oben im Haus des MfS (halbtotal) (O-Ton). Blick auf kleine Messingbüsten von Militärtrompetern (nah). Schwenk über eine Urkundenzeichnung von Bergarbeitern mit Text "Häuerschein. Der Bergmann Erich Mielke aus Berlin...hat in unserem Kupferschieferbergbau seine Befähigung als Häuer nachgewiesen. VEB Mansfeld Kombinat "Wilhelm Pieck" Anno 1975" (nah), dazu im Off eine Rede von Erich Mielke: "Es ist notwendig die Zusammenarbeit unserer Organe, der Polizei des Volkes und der anderen Organe des Ministeriums des Innern und des sozialistischen Staatssicherheitsorgans mit der Arbeiterklasse und allen Werktätigen weiter auszubauen und noch fester zu schmieden...(Schwenk über Schatullen mit Orden und Anstecknadeln auf einem Tisch)...Besonders unsere Dienststellen und Diensteinheiten an der Basis, die Volkspolizei-Kreisämter und die Kreisdienststellen müssen sich unter allen Lagebedingungen als Bastionen der Arbeiter- und Bauernmacht...(Blick auf bedruckte Plastikbriketts "VE BKK Senftenberg" und "25 Jahre MfS")...erweisen und stets einheitlich handeln...(Blick auf aufgetürmte leere Aktenordner in einem Büro)...wir müssen davon weg kommen...(Blick auf gestapelte Radioempfänger und Tonbandgeräte in einem Büro)...das Diensteinheiten des MfS und Dienststellen der der Volkspartei (VP) im Grunde genommen...(Blick auf einen Konferenztisch mit abgedeckten Schreib- und Rechenmaschinen)...mit den gleichen Mitteln und auf die gleiche Art und Weise...(Blick auf einen Boden voller Schreibtischlampen)...die gleichen Aufgaben realisieren...(Blick in einen Lastenfahrstuhl voller Akten- und Umhängetaschen)...zugleich dürfen wir nicht zulassen dass es irgendwo weiße Flecken im Schutz der sozialistischen Ordnung und des friedlichen Lebens der Bürger gibt...". Blick in ein Büro mit offenem Stahlschrank (halbnah). Blick in ein Büro voller Fahnen, Münzen, Büsten, Medaillen und Orden (halbtotal). Umschnitt auf gerahmte Bilder von Lenin, Marx, Ulbricht, Stoph und Honecker (halbnah), dazu im Off Mielke weiter: "Überall brauchen wir Patrioten und Vertraute, freiwillige Helfer und Kontaktpersonen die uns in unserem Kampf unterstützen. Es darf keine Stelle geben wo nicht wenigsten eines unserer Organe präsent ist". Umschnitt

1:10:15

Oberst Schröder berichtet weiter (halbnah) (O-Ton) "Für mich ist das tragischste an diesen Persönlichkeiten dass sie von ihren eigenen Idealen offensichtlich abgewichen sein müssen, sich isoliert haben vom Volk, keine Verbindung mehr zum Volk hatten, nicht ihr Denken und Fühlen kannten, und gewissermaßen zwangsläufig auch eine Politik betrieben die dann nicht mehr der Werktätigen entsprach...darin sehe ich auch meine persönliche Tragik, gewissermaßen das mein Lebensinhalt, mein Lebensziel in diesem Alter nunmehr, na ja, das diesem Ziel ein Ende gesetzt wurde, und wie ich erkennen muß, leider zu recht". Umschnitt mit Zoom auf den nachdenklichen und lang überlegenden Oberst Meye (halbnah) (O-Ton) "Ja, es war die Auseinandersetzung mit der Situation erfolgte überwiegend im Bereich des Erlebens persönlicher Konflikte. Die Tatsache das man durch langjährige Bekanntschaft mit Angehörigen des Ministeriums Gelegenheit hatte sich zu dieser einen oder anderen Frage zu verständigen, und das in vielen Gesprächen doch Besorgnis und die Frage aufkam, wie soll es weiter gehen, wie soll sich diese Situation lösen?...(Blick in die leeren Flure des MfS)...Und in Kenntnis dieser Situation stellt sich natürlich die Frage, was habt ihr getan um das im Sinne der Menschen...(Schwenk über verschlossene Schatullen für Ehrenzeichen Medaillen in einem Schrank)...des Volkes, zu verändern und zu beeinflussen? Und ich sage heute ganz offen, das die nicht Entgegennahme von Informationen durch die Leitung des Ministerium...(Blick auf den Antriebsmechanismus des Paternosters)...und auch durch die Partei- und Staatsführung bei uns akzeptiert wurde unter den Bedingungen der Parteidisziplin und der militärischen Disziplin, und dort liegt vielleicht eine Art Fatalismus, Anpassung an die existierende Machtstruktur". Umschnitt

1:13:25

Fahraufnahme mit dem Paternoster nach unten (halbtotal). Umschnitt auf den berichtenden Oberstleutnant Paulsen (halbnah) (O-Ton) "Aber als im Oktober diese Wende kam und im November auch innerhalb des Hauses die Frage schon bestand, also wer gehen will kann gehen, kann also das Ministerium verlassen, was ja vorher nicht möglich war. Man konnte ja nicht einfach sagen ich möchte hier aufhören, so einfach war das ja nicht. Da haben eine ganze Reihe von ehemaligen Mitarbeitern schon gleich gesagt, ich gehe, und das ist für mich auch ein Zeichen dafür dass berechtigterweise die Denkprozesse vieler früherer Mitarbeiter, zum damaligen Zeitpunkt, ich meine jetzt konkret das vorige Jahr, Oktober, November, Dezember, so weit waren das sie sagen, ne, das läuft nicht mehr, das geht nicht mehr. Da stand die Frage der Auflösung oder irgendwie im großen Stil oder der endgültigen Gesamtauflösung noch gar nicht, weil man hat ja immer hin und her gemacht, dann kam ein Amt, dann kam noch der Verfassungsschutz sollte mal gemacht werden und all so`n Zeug, weil viele eben...Zoom auf das Gesicht von Paulsen)...das am Ende nicht mehr ertragen konnten, aber es war auch so dass keiner, sagen wir mal, soweit war schon vor dem Oktober in seinen Denkprozessen dass er vielleicht schon im Juni, Juli oder August gesagt hätte, auch im Wissen um eine mögliche künftige Entwicklung, Riesen Ausreisewelle über Ungarn wo wir damals auch die Frage gestellt haben, man gesagt hatte, eine Schizophrenie, wenn ich ein Loch in der Mauer habe, sag ich mal so, das Loch war damals Ungarn im Sommer, warum verhalten wir uns hier nicht anders und machen unsere Grenzen auf? Lasst die Leute fahren, haben wir ernsthaft diskutiert, wir haben uns auseinandergesetzt, weil wir andere Auffassungen hatten als Mitarbeiter als wie sie die damalige Leitung des früheren Ministeriums hatte dazu. Immer nur Stückweise oder die ehemalige Parteiführung, da mal ein Stück und da mal ein Stück, lass doch die Leute fahren, Herrgott. Wer weg will den halten wir hier sowieso nicht, wenn wir nicht in der Lage sind die inneren Zustände und die inneren Bedingungen dafür zu ändern, denn das waren die Hauptursachen der Riesen Fluchtwelle die es gegeben hat, nicht der äußere Feind wie es so schön hieß, die politisch-ideologischen Diversionen, oder was man da alles für Begriffe hatte, das war nicht die Hauptursache, die Hauptursachen lagen hier im Innern, und das wußten wir schon, und das ist sehr belastend wenn man das mitmachen muß". Umschnitt

1:15:55

Zoom auf Friedmann Wittko vom Bürgerkomitee (halbnah) (O-Ton) "Also der Traum den ich zu mindestens hatte, das man das System zerschlagen kann, das man das System der Gewalt und der Gesinnungshudelei und der Unterdrückung, das man das verändern kann, das haben wir nicht geschafft. Das ist heute schlimmer als vorher finde ich. Vielleicht ist die Stasi nicht mehr da, aber die Nachfolgeorganisation steht im Grunde genommen vor der Tür, und mir reichen schon die Leute auf der Straße, wenn ich eben heute weiß dass ich heute mehr Angst haben muß als man sozusagen vor der Wende, weil ich jetzt massiv ein paar aufs Maul kriege, das ist eigentlich nicht das was ich gewollt habe. Ich hab gedacht das hat ein Ende das man gegen anders denkende duckt, ich hab gedacht die Vernunft wird gewinnen und wir, ja, das was wir an Hoffnung hatten und an Liebe, dass das gewinnt". Schwenk von Wittko auf David Gill (halbnah) (O-Ton) "Die Zeit ist vorbei, der Herbst 89 in der DDR-Bevölkerung war einmalige Sache, leider. Solidarität miteinander, totales Zusammengehörigkeitsgefühl, weil man einen gemeinsamen Nenner hatte dieses alte System abzuschaffen". Umschnitt

1:17:15

Schwenk über laufenden Hundertschaften von Volkspolizisten in Berlin des Jahres 1989 (halbtotal) (O-Ton). Schwenk von den Polizisten zu den Demonstranten am Roten Rathaus (halbtotal). Schwenk von einer Spreebrücke auf rennende Demonstranten (halbtotal). Schwenk über die Rücken der Volkpolizisten auf schreiende Demonstranten (halbnah) (O-Ton) "Neues Forum, neues Forum, neues Forum...". Blick auf ausgestreckte Hände mit dem "V"-Zeichen vor den Polizisten (halbnah). Schwenk über die singenden Demonstranten am Roten Rathaus (halbtotal) (O-Ton) "Völker, hört die Signale! Auf zum letzten Gefecht! Die Internationale erkämpft das Menschenrecht..." Blick auf die Hände eines Vopos mit Gummiknüppel (halbnah) (O-Ton) "Wir bleiben hier, wir bleiben hier...". Umschnitt. Rückwärtszoom von einem Farbfoto mit Erich Mielke neben Erich Honecker vom 7. Oktober 1989 (nah). Foto von geehrten Offizieren der DDR am 9.10.1989 (nah). Foto: Mielke gratuliert den geehrten Offizieren (nah). Gruppenfoto der Offiziere mit Mielke vor einem Karl-Marx-Relief (nah). Umschnitt auf die Demonstrationsbilder aus Berlin am Palast der Republik (halbtotal). Stasi-Mitarbeiter in zivil führen Demonstranten ab (halbtotal) (O-Ton). Blick auf die Polizisten und Demonstranten am Palst der Republik (halbtotal). Polizist verdeckt die Kamera (nah). Reporter versuchen MfS-Mitarbeiter zu interviewen (halbnah). Umschnitt

1:18:55

Festbankett zum 40. Jahrestag der DDR im Palast der Republik: Blick auf den festlichen Tisch Nr. 211 mit Gerald Götting und Manfred Gerlach (halbtotal). Umschnitt auf einen anderen Tisch (halbtotal), im Off dazu die Rede von Erich Honecker: "Liebe Freunde und Genossen, meine Damen und Herren des diplomatischen Chors…(ab hier ist Honecker halbnah im Bild)...liebe Gäste. Es ist mir eine große Freude Sie anlässlich dieses festlichen Empfangs zu Ehren unseres Nationalfeiertages recht herzlich zu begrüßen. Wir möchten Ihnen allen...(Rückwärtszoom auf Margot Honecker und Michail Gorbatschow neben Erich Honecker)..., verehrte ausländische Gäste, recht herzlich danken das Sie an den Feierlichkeiten aus Anlass des 40. Jahrestages der DDR teilgenommen haben...(Rückwärtszoom auf den achteckigen Tisch mit den ausländischen Ehrengästen)...Nehmen Sie die Gewissheit mit nach Hause...(Schwenk von Nicolae Ceausescu auf Honecker)...das unsere Republik auch im 5. Jahrzehnt ihrer Existenz ein bedeutender, zuverlässiger Friedensfaktor im Zentrum Europas sein wird. Unsere Freunde in aller Welt seien versichert das der Sozialismus auf deutschem Boden, in der Heimat von Marx und Engels, auf unerschütterlichen Grundlagen steht...(Umschnitt auf einen Gästetisch)...Ich bitte Sie mit mir das Glas zu erheben und zu trinken...(Umschnitt auf Gorbatschow mit Ehefrau)...Auf die internationale Solidarität und Zusammenarbeit, auf den Frieden...(Rückwärtszoom von Gorbatschow auf das Ehepaar Honecker)...und das Glück aller Völker, auf den 40. Jahrestag der DDR". Beifall im Saal (halbtotal) (O-Ton). Gorbatschow erhebt sich und stößt mit Honecker an (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt. Rückwärtszoom von einer großen Torte mit Herz und "40" auf der Spitze auf die umstehenden und wartenden Gäste im Saal (halbtotal). Umschnitt

1:21:05

Ein gepanzertes Fahrzeug der Volkspolizei fährt in den Abendstunden auf die Kamera zu (halbtotal) (O-Ton). Hundertschaften von Polizisten drängen die Demonstranten zurück (halbtotal). Schwenk über Demonstranten und Polizisten (halbtotal) (O-Ton). Mit Personenschutz begutachtet Erich Mielke in Zivilkleidung die Situation in der Berliner Innenstadt (halbtotal). Umschnitt auf das Büro des Bürgerkomitees (halbtotal) (O-Ton von David Gill) "Wenn ich sonst nicht so pessimistisch bin was unsere Arbeit betrifft, bin ich in dieser Beziehung sehr pessimistisch, das nämlich in diesem ganzen D-Mark-Taumel der Wiedervereinigung...(Zoom auf Gill)...der Sicht in die Zukunft, die neue Zukunft Deutschlands, dieses wieder hinten runter fällt. Man lädt seine ganzen Vergangenheitsprobleme ab, personifiziert auf die Staatssicherheit, damit hat sich diese Sache erledigt, und das hat es schon einmal gegeben in diesem Jahrhundert in Deutschland, da war es noch ein kleines Stück schlimmer, und das hat sich, also kleines Stück, ha, ha, eh, das hat sich doch sehr schnell erledigt. In der Bundesrepublik wurden alte Strukturen übernommen und damit war die Sache erledigt, in der DDR wurde gesagt, wir sind ein antifaschistischer Staat, wir haben damit nichts zu tun, und damit war die Vergangenheit abgehakt. Die Deutschen sind so dumm diesen Fehler wahrscheinlich ein zweites Mal in diesem Jahrhundert zu machen, und die Früchte davon, von dieser Vergangenheitsbewältigung, oder auch nicht, des Dritten Reiches, die haben wir jetzt". Umschnitt

1:23:15

Fahraufnahme mit dem Paternoster von oben nach unten und Blick auf die Ebenen der Etagen (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt. Blick von oben in den Innenhof des MfS-Komplexes mit den vier Mitarbeitern des Bürgerkomitees bei Feierabend (halbtotal). Schwenk von oben über die gehenden Personen auf dem Kopfsteinpflaster (halbtotal). Schwenk über die vier vom Bürgerkomitee bis zum Erreichen des Pförtnertores auf der Normannenstraße am Eingang des MfS-Komplexes (halbtotal). Mitglied des Bürgerkomitees dazu im Off: "Die Leute die wirklich gefährlich sind und die im Hintergrund die Fäden ziehen, die sitzen ganz woanders, unerreichbar für uns. Das Schlimme ist dass das System die Menschen im Grunde genommen überlebt, vieleicht bekommen wir jetzt bloß eine andere Spielart davon. Ich mein, wenn du dir überlegst dass alles das was wir hier gemacht haben, ich meine das diese ganzen scheiß Dossiers im Grunde genommen nur auf den Präsentierteller legen für die Nachfolgeorganisation, dann könnte man schon zum Anarchisten werden, doch eben leider bringt das nichts. Wenn die Menschen nicht endlich zum nachdenken kommen und sich die Zeit nehmen über ihre Vergangenheit zu reden um zu trauern, dann war letztendlich alles für die Katz, dann war auch die Auflösung des ANS nichts anderes als ein symbolischer Akt, im Grunde genommen Maschinenstürmerei. Das was hier passiert ist das ist in uns allen drin und das können wir auch nur aus uns selbst heraus wirklich kaputt machen". Blick in den Innenhof des MfS-Komplexes mit ungenutzten Parkflächen (halbtotal). Schwenk von den oberen Stockwerken des MfS über die Häuser in der näheren Umgebung und den Hochhausbauten der MfS (halbtotal). Blick auf die Menschen auf der Geschäftsstraße im Stadtteil Lichtenberg (halbtotal). Blick auf ein großes DDR-Symbol aus Messing an der Fassade des MfS-Komplexes (halbtotal). Gegenschnitt. Schwenk über die gleiche Fassade ohne DDR-Symbol (halbtotal). Schwenk aus der Froschperspektive vom Innenhof über den Gebäudekomplex des MfS in den Abendstunden (halbtotal). Umschnitt. Fahraufnahme mit dem Paternoster nach unten bis es schwarz wird (halbtotal).

1:26:35

Rolltitel: Dieser Film konnte nur mit großer Unterstützung des Bürgerkomitees entstehen. Wir danken allen die uns geholfen haben, besonders David Gill; Anne Gohlke; Almut Joswig; Hannelore Köhler; Roland Köhler; Hein Meier; Christoph Merker; Klaus Schwalm; Klaus Wendler; Friedmann Wittko. Mitschnitt der Rede Mielkes auf einer internen Dienstkonferenz vor leitenden Kadern des Ministeriums des Innern und des MfS im Dezember 1982. Videoaufnahmen von der Besetzung der MfS-Zentrale am 15. Januar 1990 von Claus Fischer. Videoaufnahmen vom 7. Oktober 1989 vor dem Palast der Republik, vom MfS beschlagnahmtes Video unbekannter Korrespondenten. Wir danken der Staatlichen Archivverwaltung für die Bereitstellung einiger Fotos. Beratung Klaus Wischnewski. Ton Ralf Marschalleck und Lutz Laschet. Musik Ekkerhard Enkelmann. Trick Moser & Rosié. Schnitt Petra Barthel. Produktion Harald Apitz und Corry Huth. Kamera Frank Reinhold. Buch und Regie Ralf Marschalleck. Ein Film des DEFA-Studios für Dokumentarfilme, Gruppe "Effekt" © 1990. Abblendung

1:27:43 ENDE

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