Filmdatenbank

Zurück

Zeitzeugengespräch: Günter Schabowski

375 Min., Farbe
Deutschland
2007

Film-/Videoformat
Digital Betacam; Mini-DV

Kurzinhalt (Deutsch)

Das Gespräch mit Günter Schabowski führte D. Jungnickel 2007. Schabowski wird bezüglich seiner einzigartigen Biografie befragt. Zunächst geht es um Schabwoskis exemplarische Biografie eines Deutschen im zwanzigsten Jahrhundert, darauf wird der Frage: Wie ein einst "gläubiger" Kommunist zum Abschied von der Utopie kommt? Nachgegangen und schließlich die Vorgeschichte und Geschichte des Mauerfalls beleuchtet. Die einzelne Teile beinhalten folgende Themen:

 

Teil 1

- Kindheit, Familie, Schulzeit, Zweiter Weltkrieg

 

Teil 2

- Kriegsende, Nachkriegszeit

- Hinwendung zum Kommunismus

- erste journalistische Erfahrungen Gewerkschaftszeitung "Tribüne"

 

Teil 3

- Tod Stalins und dessen Auswirkungen

- 17. Juni 1953

- Geheimrede Chruschtschows 1956; Kaderliste; Moskauer Parteihochschule; Gruppe Harich

 

Teil 4

- Moskauer Parteihochschule und Arbeitsbeginn beim ND (Neuen Deutschland)

- Studentenbewegung 1968

- Administration Politbüro - Neues Deutschland

 

Teil 5

- Wohnsiedlung in Wandlitz

- Rudolf Bahro "Die Alternative"

- Verwendung des Begriffs Kommunismus

- Krise des Realsozialismus

- Mauerbau 1961

 

Teil 6

- weiter zum Mauerbau 1961 und weitere Entwicklung in der DDR

- 80er Jahre, Glasnost, Perestroika

- Verbot des "Sputnik" (Zeitschrift)

- Provokation der Sowjetunion durch DDR-Funktionäre

- KGB (Komitet Gossudarstwennoy Besopasnosti, Komitee für Staatssicherheit), Gorbatschow und Perestroika, politische Krise in der DDR

- als 1. Bezirkssekretär Berlins näher an der Basis?

 

Teil 7

- Begegnung mit Gorbatschow

- Das Jahr 1989 - die Krise

- Ausreiseanträge und Fluchtbewegung

- Reformanstöße im Politbüro und Montagsdemonstrationen

- Gewaltanwendung seitens des Staates, Demonstrationen

- "friedliche Revolution der DDR" und 40. Jahrestag der DDR

- Absetzung Honeckers - Ende der Kassetten

 

Teil 8

- weiter zum Sturz Honeckers in der Politbürositzung

- zur Person Erich Mielke im Vergleich zu Markus Wolf

- Kontakt zu sowjetischen Stellen bezüglich der Absetzung Honeckers

- 4. November 1989

- die Opposition zur Führung befähigt?

- deutschlandpolitische Fraktionen in der Sowjetunion

 

Teil 9

- 9. November 1989

- Hatte Krenz es verpasst Schabowski von der Durchführungsregelung zu unterrichten?

- Sowjetische Botschaft wurde (bewusst) nicht informiert?

- Politischer Rückzug - Ausschluss aus dem Politbüro

- Literatur Bsp. Arthur Koestler

- soziale Absicherung im Jahr 1989

- Reflexion und Auseinandersetzung - welche Werke spielen eine Rolle?

 

Teil 10

- Reaktionen der Familie in der Phase des Absturzes

- Debatten über die Mauertoten?

- Interviewer zitiert Schabowski aus seinem Buch: "Die kurze Zeit dieses elementaren Dialogs mit der Bevölkerung war die packendste meines politischen Lebens. Ich machte Erfahrungen mit echter unmittelbarer Demokratie. Es war die Wiedergewinnung der Erdigkeit." - Problematik der Demokratie, ist Demokratie institutionalisierbar?

 

Filmstab

Interview
  • Dirk Jungnickel
Person, primär
  • Günter Schabowski
Person, sekundär
  • Josef W. Stalin
  • Karl Marx
  • Wjatscheslaw Kotschemassow
  • Bertolt Brecht
  • Lawrenti Beria
  • Walter Ulbricht
  • Erich Honecker
  • Werner Lamberz
  • Erich Mielke
  • Günter Mittag
  • Michail Gorbatschow
  • Egon Krenz
  • Kurt Hager
  • Heinrich (auch: Hein) Fink
  • Steffie Spira
  • Valentin Michailowitsch Falin
  • Christa Wolf
  • Manfred Gerlach
  • Stefan Heym
  • Markus Wolf
  • Wjatscheslaw I. Daschitschew
  • Siegmar Faust
  • Heinz Hoffmann
  • Paul Gerhard Schürer
  • Wladimir S. Semjonow
  • Jacob Walcher
  • Heinz Keßler
  • Gregor Gysi

Langinhalt

0:00:00 - 0:40:00 Teil 1

Günter Schikowski spricht über sein "proletarisches" Elternhaus, seinen Vater, der Klempner war und seine Mutter, die als Putzfrau arbeitete und deren politisches und weniger politisches Interesse während des Nationalsozialismus. Schabowski berichtet über seine Berührungen mit der Kirche, seine Schulzeit am Gymnasium während des Krieges, Lehrer, seine Erfahrungen in der Kinderlandverschickung sowie im Wehrertüchtigungslager und seine Wahrnehmung zu den Geschehnissen dieser Zeit. Darüber hinaus schildert Schabowski sein Erleben des Kriegsendes und die Zeit danach. Nach dem Kriegsende kehrt Schabowski zurück nach Berlin und besucht wieder das Gymnasium, um das Abitur zu machen, was aufgrund des Engagements eines alten Lehrers möglich ist.

0:00:00 - 0:39:00 Teil 2

Schabowski wird zu den Speziallagern befragt.

Die Zeit 1945/46 hat er als Befreiung erlebt, aber eben auch mehr und mehr von den Gräueltaten während des Krieges erfahren und eine Abneigung, ja einen "Hass auf diese Entartung von Politik" entwickelt. Schabowski spricht über seinen Vater, der den Krieg überlebt hatte und danach weiter als Klempner nun bei der sowjetischen Militäradministration arbeitete und fährt anschließend fort um von seinen Erfahrungen in der Redaktionsarbeit zu berichten.

Schabowski beschreibt wie er zu "den Kommunisten" gekommen ist, worin seiner Meinung nach, die Überzeugungskraft bestand und schildert in welchem Verhältnis Sozialdemokraten und Kommunisten parteipolitisch zueinander standen. In seinen Schilderungen spricht er ausführlich über Jacob Walcher, Gründungsmitglied der KPO (Kommunistische Partei Opposition), der in der Zeit des Nationalsozialismus ins Exil u. a. nach Amerika ging, wo er Berater von Brecht war und der ein Jahr nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehrte, um als Chefredaktion der Gewerkschaftszeitung zu arbeiten. Auf Nachfrage, ob Emigranten aus dem Westen nicht auch verdächtig gewesen seien, bestätigt Schabowski dies und erklärt die Hintergründe zum Handeln der DDR-Regierung. Anschließend spricht Schabowski von der Persönlichkeit Erxlebens, welchen Eindruck er auf "die Jungen" gemacht hat.

Schabowski beschreibt seine journalistischen Ersterfahrungen bei der Gewerkschaftszeitung "Tribüne", seine Ausbildung an der Gewerkschaftsschule und sein Studium an der Journalistenschule Leipzig. Weiterhin schildert er seinen Parteieintritt und welches Prozedere dazu im Allgemeinen gehörte, ebenso wie "Säuberungswellen" zur Kommunistischen Partei gehörten, deren Opfer auch Schabowskis Mentor Walcher wurde. Weiter spricht Schabowski von der Führungsmacht der Sowjetunion und der Erschütterung, die Stalins Tod auslöste.

0:00:12 - 0:41:00 Teil 3

Schabowski fährt fort über Stalins Tod zu sprechen und schildert ausführlich dessen Auswirkungen auf die Gewerkschaftszeitung "Tribüne". Wegen eines falschen Nachrufs auf Stalin, der "Vater des Krieges" lautete, wurde eine Verschwörung angenommen und einige Mitarbeiter entlassen, darunter der Chef vom Dienst und die Setzer. Mit dem Tod Stalins wurden auch die absurdesten Zuspitzungen und Überspitzungen des Personenkultes abgebaut und der Chef vom Dienst musste seine Strafe nicht vollständig absitzen, ist aber auch nicht rehabilitiert worden, blieb aber Mitglied der SED und wurde Redakteur der Berliner Zeitung. Schabowski selbst hat den Geschehnissen einen beruflichen Aufstieg zum stellvertretenden Chefredakteur zu verdanken.

Schabowski schildert sein Erleben des 17. Juni.

Im weiteren geht es um die Teilung Deutschlands.

Zur Geheimrede Chruschtschows 1956 wird Schabowski nach den Auswirkungen auf die Partei befragt und sagt, dass nach dem Tod Stalins sich etwas Neues eröffnet hätte. Von allen Vorwürfen, die mit dem stalinistischen Terror zusammenhängen, konnte man sich befreien und damit die Stärke der Kommunisten offenbaren.

Weiterhin spricht Schabowski über die "Gruppe Harich".

Zu seiner beruflichen Laufbahn befragt, redet Schabowski über seine Stellung und die Moskauer Parteihochschule. Als stellvertretender Chefredakteur der "Tribüne", der Gewerkschaftszeitung, gehörte er zur Nomenklatur (Kaderliste) des Zentralkomitees. Es wurde dann vom Zentralkomitee entschieden, dass vom Kaderbudget, was die KPDSU dort einrichtete in Moskau, auch ein oder zwei Journalisten dabei sein können. So ist er als Nomenklaturkader der Partei zu einem Ein-Jahres-Lehrgang nach Moskau gekommen. Dort erfolgte alles in russischer Sprache. Hauptthema waren die Grundbegriffe des Marxismus-Leninismus. Für Schabowski waren die Kenntnisse russischen sowjetischen Lebens das Besondere an der Zeit in Moskau und er musste innerhalb der ersten Wochen Russisch lernen, was er bis dahin nicht konnte. Trotzdem schaffe er es durch Geschick beim Aufnahmegespräch sich von seiner Unkenntnis nichts anmerken zu lassen und kam in den fortgeschrittenen Zirkel. Er erzählt Episoden aus den ersten Stunden, in denen er nichts verstand, was auch dem Lehrer nicht verborgen blieb.

0:00:00 - 0:39:40 Teil 4

Schabowski spricht weiter über die Zeit in der Moskauer Parteihochschule, wo er seine Frau, die ebenfalls Journalistin ist, kennerlernte.

Schabowski wird zu seiner Arbeit als stellvertretender Chefredakteur des Neuen Deutschland befragt und zu dessen intellektuellen Niveau. Von Intellektualität möchte Schabowski nur eingeschränkt reden, es wurde aber ein bestimmter Bildungsgrad vorausgesetzt und durch seinen Besuch der Schule in Moskau ist er in die Auswahl für eine Position beim "Neuen Deutschland" (ND) gekommen.

Er beschreibt kurz den Ablauf und seinen ersten Tag in der Redaktion. Zeitlich fiel sein Beginn beim ND mit der Besetzung der Tschechoslowakei zusammen und bekam entsprechend schnell einen Einblick inwiefern das Zentralorgan ND mit politischen Schritten verbunden ist. In Moskau hat er von den Ereignissen des Prager Frühling nichts mitbekommen, da die Unterrichtung dort sehr eingeschränkt war. Man lebte in der Schule und war auch nicht allein im Zimmer. Schabowski erzählt, dass sich eine tschechische Sekretärin später erinnert hat, dass sie mit Gorbatschow in einem Zimmer gelebt hat. Im Lehrprogramm an der Parteihochschule Moskau ging es um die Vergangenheit und die Deutung dieser, Geschichte der KPDSU, Dialektik und historischer Materialismus waren die Themen. Es wurde aber nicht über aktuelle Geschehnisse gesprochen oder diskutiert, was zu tun sei. Die sogenannte Studentenbewegung wurde in der offiziellen Wahrnehmung der DDR nicht besonders beeindruckt wahrgenommen und als "nicht tauglicher Versuch linke Politik zu artikulieren" wahrgenommen, die aber von Nutzen ist.

Auf die Frage ob es eine Bewunderung für die "wilden Bürgerlichen" gegeben habe, sagt er, es hat eine für die linke Protestbewegung gegeben, jedoch nicht für dessen Konsequenzen. Schabowski berichtet von Siegmar Faust, der freigekauft wurde und in einer Kommune gelebt hat. Faust hat von unvorstellbaren Zuständen gesprochen und ihn in seiner Einschätzung, dass es "linke Spinnerei" sei bestätigt.

Auf die Frage nach Honeckers verhaltener Sympathie berichtet Schabowski über die Sichtweise zur RAF und wie sie Zuflucht in die DDR gefunden haben.

Zum Administration Politbüro - Neues Deutschland (ND) berichtet Schabowski von einer besonderen Beziehung. So nahm er als Chefredakteur des ND, ohne Mitglied des Politbüros zu sein, an Sitzungen des Politbüros teil. Darüber hinaus gab es Besprechungen mit der Abteilung Agitation. Entsprechend wurde er darüber informiert, was wo zu drucken sei und was nicht, obwohl es ohnehin nur eine Nachrichtenagentur, den ADN, gegeben hat. 1978 gelangte Schabowski in die Position des Chefredakteurs. Auf Grund des Todes von Werner Lamberz wechselte der bisherige Chefredakteur des ND in die Position des Verantwortlichen Sekretär für die Medienarbeit und so wurde die Position des Chefredakteurs frei und aufgrund der angenommenen Eignung, wurde Schabowski Chefredakteur des Zentralorgans, ohne Mitglied des ZK oder Mitglied des Politbüros zu sein. Damit gelangte er in den inneren Führungszirkel. Er erläutert die Zusammensetzung des Politbüro und welche Stellung und Hintergründe Mitglieder und Kandidaten hatten. Weiterhin äußert Schabowski sich über seine persönlichen Einschätzung der Qualifizierungen der einzelnen Mitglieder. Schabowski erwähnt Mielke und den Verteidigungsminister Hoffmann, die durch ihre Emigration in der Sowjetunion geprägt wurden. Weiterhin erzählt Schabowski von seiner Ansicht über Erich Honecker.

0:00:00 - 0:40:52 Teil 5

Schabowski spricht über das Leben in der Siedlung in Wandlitz.

In Bezug auf das von Rudolf Bahro 1978 veröffentlichte Buch "Die Alternative", was unter den Intellektuellen Staub aufwirbelte, wird Schabowski gefragt ob in seinen Kreisen das Buch diskutiert wurde. Er meint, dies sei nicht der Fall gewesen, er habe aber auch nicht zu diesen intellektuellen Kreisen gehört und war immer in den Machtstrukturen eingebunden. Generell aber wurde diese Publikation diskutiert. Es hat also immer ein Interesse dafür gegeben.

Auf die Frage warum der Begriff Kommunismus immer weniger eine Rolle spielte antwortet Schabowski u. a., dass er das nicht genau wüsste. In der Alltagspublizistik wurde mehr von Sozialismus, Realsozialismus gesprochen, wohl mit der Begründung wir befinden uns in der Stufe vor dem Kommunismus.

Zur Krise des Realsozialismus in den Achtziger Jahren berichtet Schabowski wann bei ihm Zweifel an der Funktionsfähigkeit auftauchten und wie die Reaktionen auf die Krise waren.

Schürer (Paul Gerhard Schürer - Mitarbeiter und späterer Leiter der Abteilung Planung und Finanzen) wandte immer wieder ein, dass für Sozialpolitik viel ausgegeben wurde, aber nicht viel reingekommen sei. Als Überlegung fiel das Argument, dass die USA und BRD verschuldet seien, also kann die DDR auch Schulden haben. Deshalb holte man sich Kredite mit Bürgschaften der BRD. Durch Rechtfertigungen und die Sichtweise hielt man sich für überlebensfähig.

0:00:00 - 0:39:56 Teil 6

Schobwski spricht über den Mauerbau und dessen Effekte.

Der Personenwechsel von Breschnew zu Andropow, Tschernenko und dann Gorbatschow ist begrüßt worden. Mit Gorbatschow kam ein junger Mann im Vergleich zu seinen Vorgängern. Zwischen Honecker und Gorbatschow gab es eine Vorgeschichte: als Honecker 1984 in Moskau seine Politik der Kooperationen und des Arrangements mit der BRD begründete, wurde er von Gorbatschow abgewiesen. Darauf begann der Prozess, der unter Perestroika wurde. Die Perestroika war keine Erfindung Gorbatschows, er war nicht von vornherein ein Reformer. Später begann Gorbatschow mit verschiedenen Prozessen und das wurde von verschiedenen Leute u. a. von Honecker als kritisch gesehen. .

Das Verbot des "Sputnik" entstand aus der Zuspitzung innerhalb der SED, weil der "Sputnik" Reformideen praktiziert hatte oder Schriftsteller zu Wort kommen ließ, die mit dem Stalinismus abrechneten. Dies war Honecker zu Ohren gekommen, woraufhin die Zeitschrift verboten wurde.

Gorbatschow hatte Rückhalt bei der KGB bei dem Punkt Perestroika, da die KGB bestrebt war ihr blutiges Image entgegen zu arbeiten. Schabowski schildert weitere Begegnungen und Zusammenhänge bezüglich der KGB, Andropow, Gorbatschow und Markus Wolf, der dann (nach Beurlaubung aus dem Ministers für Staatssicherheit) seine Reservoir im intellektuellen Bereich ausschöpfen wollte.

Schabowski spricht über seine Möglichkeiten als Bezirkssekretär in Berlin.

0:00:00 - 0:40:06 Teil 7

Schabowski berichtet über die Begegnung Gorbatschow mit dem Politbüro

Im Frühjahr 1989 hätte Schabowski den Begriff Krise nicht akzeptiert. Wirtschaftliche Ineffizienz und ähnliches gab es seit Jahrzehnten. Im Hinblick auf das, was die Jüngeren im Politbüro erreichen wollten, war dies bedeutungslos. Des Weiteren spricht Schabowski über die Öffnung der Grenzen Ungarns.

Weiter erzählt Schabowski über die Reaktionen auf die Ausreiseanträge und die Fluchtbewegung sowie über die Reformanstöße im Politbüro und Montagsdemonstrationen.

Im weiteren Verlauf des Interviews spricht Schabowski über die Gewaltanwendung seitens des Staates und über Demonstrationen

Weitere Themen des 7. Teil des Gesprächs sind die "friedliche Revolution der DDR", der 40. Jahrestag sowie die Absetzung von Erich Honecker.

0:00:00 - 0:40:15 Teil 8

Schabowski berichtet über den Sturz Honeckers. Weiterhin spricht er über Erich Mielke und vergleicht ihn mit Markus Wolf. Er erklärt seinen Kontakt zu den sowjetischen Stellen bezüglich der Absetzung Erich Honeckers und berichtet über den 4. November 1989. Gegen Ende des 8. Teils spricht Schabowski über deutschlandpolitische Fraktionen in der Sowjetunion und erklärt Hintergründe über einen sogenannten Germanistenflügel.

0:00:00 - 0:40:55 Teil

Schabowski spricht von der Tagung des Zentralkomitees am 9. November. Zielsetzung in dieser Zeit war eine neue Reiseregelung durchzusetzen. Von den Experten, die den Gesetzesentwurf vorbereiteten, wurden drei weitere Punkte in den Entwurf eingearbeitet: jeder bekommt ein Ausreisevisum; nicht jeder darf sofort reisen; jeder, der reist kann einige DDR-Mark in DM umtauschen. Das Problem dabei war u.a., dass es in Demokratien keine Ausreisevisa gibt. Deshalb gingen die Proteste weiter. Weiterhin berichtet Schabowski von seinem Treffen mit Krenz, dem er die Regierungsverordnung übergeben hatte.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs nimmt Schabowski Stellung, ob die Botschaft absichtlich nicht informiert wurde. Anschließen erzählt Schabowski von seinem politischen Rückzug und dem Ausschluss aus dem Politbüro.

Schabowski beschreibt welche Wirkung die Lektüre von Koestlers "Sonnenfinsternis" auf ihn hatte. Dieses Buch stellt für ihn ein Schlüsselerlebnis dar, in dem es neben Ideologie und Kommunismus um Verführbarkeit geht.

Weiterhin berichtet er über seine soziale Absicherung im Jahr 1989.

0:00:00 - 0:15:20 Teil 10

Zu Beginn des 10. Teils des Gesprächs spricht Schabowski von den Reaktionen seiner Familie auf den Absturz über den Prozess selbst.

Kurz geht er auf die nicht geführten Debatten im Politbüro über die Mauertoten ein und nimmt abschließend Stellung zu der Frage, ob Demokratie institutionalisierbar sei.

menu arrow-external arrow-internal camera tv print arrow-down arrow-left arrow-right arrow-top arrow-link sound display date facebook facebook-full range framing download filmrole cleaning Person retouching scan search audio cancel youtube instagram