Preise der DEFA-Stiftung vergeben

Zum 21. Mal vergab die DEFA-Stiftung am Abend des 30. September mehrere Stiftungspreise in Höhe von insgesamt 40.000 Euro in der Akademie der Künste.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für das filmkünstlerische Lebenswerk ging an die Schauspielerin  Jutta Wachowiak, die herausragenden Frauenfiguren ein einprägsames Gesicht auf der Kinoleinwand verlieh und mit ihren vielseitigen Darstellungen ein Millionenpublikum erreichte. Wachowiak mimte die Widerstandskämpferin Libertas Schulze-Boysen im 70-mm-Film KLK AN PTX – DIE ROTE KAPELLE (1970) und die fürsorgliche Ehefrau Hans Falladas in FALLADA – LETZTES KAPITEL (1988). In KÄTHE KOLLWITZ – BILDER EINES LEBENS (1986) spielte sie die im Verlauf der Filmhandlung um 30 Jahre alternde Künstlerin. Eine langjährige Arbeitsbeziehung verband Wachowiak mit dem Regisseur Roland Gräf: Filmwerke wie BANKETT FÜR ACHILLES (1975), P.S. (1978) und MÄRKISCHE FORSCHUNGEN (1981) gewähren bleibende Einblicke in die DDR-Gesellschaft. Ihren größten Filmerfolg feierte die Schauspielerin, die über Jahrzehnte auch am Deutschen Theater in Berlin wirkte, mit DIE VERLOBTE (1980). Die Produktion zählt mit zahlreichen Auszeichnungen, darunter dem Grand Prix des Internationalen Filmfestivals Karlovy Vary, zu den wichtigsten antifaschistischen Filmen der DEFA.

Thomas Wendrich (* 1971 in Dresden) wurde von der DEFA-Stiftung für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Seit zwei Jahrzehnten sind die Drehbücher des Autors ein Garant für mutige Filmproduktionen. Bereits 2002 wurde er für NIMM DIR DEIN LEBEN (Sabine Michel, 2005) mit dem Deutschen Drehbuchpreis prämiert. Es folgten Filmwerke wie FREISCHWIMMER (Andreas Kleinert, 2007), ICH UND KAMINSIKI (Wolfgang Becker, 2015) und JE SUIS KARL (Christian Schwochow, 2021). Zuletzt gewann er für LIEBER THOMAS (Andreas Kleinert, 2021) über den Schriftsteller und Filmemacher Thomas Brasch den Deutschen Filmpreis für das Beste Drehbuch.

Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für junges Kino erhielt die Regisseurin Henrika Kull (* 1984). Nach einem Studium der Filmproduktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und einem anschließenden Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF legte Kull mit JIBRIL (2018) und GLÜCK (2021) bereits zwei eigene außergewöhnliche Spielfilmprojekte vor. Beide Produktionen feierten ihre Uraufführungen in der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Mit ihrem Frühwerk zählt Kull zu den vielversprechendsten deutschen Nachwuchs-Regisseurinnen.

Drei Programmpreise der DEFA-Stiftung (je 5.000 Euro) gingen an Institutionen, die sich im Rahmen ihrer kuratorischen Arbeit in besonderem Maße für Filmerbe und Kinokultur engagieren: das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund+Köln, den Filmklub Güstrow aus Mecklenburg-Vorpommern sowie den ukrainischen Filmklub in Berlin CineMova. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Jazzsängerin Pascal von Wroblewsky. Es moderierte Linda Söffker.

Die Laudationes auf die Preisträgerinnen und Preisträger sind  hier nachzulesen.

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