Verlagszeitschriften

Agenda

830: Verlagszeitschriften (Filmpresse I)

Übersicht über Filmzeitschriften und Zeitschriften mit Filmteil aus Verlagen der DDR.

Legende

Entstehungsgeschichte

Die frühen Zeitschriften gehen auf SMAD-Lizenzen zurück, agieren selbständig und stehen mit der frühen SED in informeller Beziehung. Mit der politischen Entwicklung seit (1948) werden sie unter Kuratel der SED gestellt.

Status Buch-, Kunst- und Zeitschriftenverlage sind lizenzierte Verlage und zur Herausgabe von Verlagsobjekten befugt. Sie sind entweder als VEB der HV Verlage und Buchhandel im MfK unterstehen oder Teil einer VOB sind und einer zugelassenen gesellschaftlichen Organisation angehören. 

Struktur

Die Konzentration der Medienverlage auf den Henschelverlag bedeutet bei den Zeitschriften politisch kontrollierte Entwicklung, aber nicht Abbau diverser Herausgeber- und Verlegerschaft und thematische Einsilbigkeit.

Produktion

Publikationen bedürfen grundsätzlich einer Druckgenehmigung des MfK, HV Verlage und Buchhandel. Der Antrag dazu wird von Verlagen und Institutionen für jede Veröffentlichung gestellt; Druckgenehmigung (Drucknummer) und Druckereimüssen im Titel angegeben werden. Druckereien dürfen den Produktionsauftrag nur bei Vorlage der Druckgenehmigung annehmen. Der Vertrieb erfolgt bei Verlagsproduktion über den Buchhandel bzw. über den PZV.

Neue Filmwelt misst Film am Weltfilm und sucht seinen Standort mit verstärkter Zuwendung zum DEFA-Film, sowjetischen Film und sog. volksdemokratischen Film zu behaupten. Das wird als Zurückweichen vor Auseinandersetzung und Standpunktlosigkeit politisch denunziert, die Zeitschrift in Parteibesitz übereignet und im Zusammenhang mit der Konzentration der Kunst- und Medienzeitschriften im Henschelverlag eingestellt (1953). Die schwergewichtige Deutsche Filmkunst ist die publizistische Antwort von Amts wegen (Herausgeber: SFK) auf die kulturpolitische Reorganisation des Filmwesens. Erst mit dem Filmspiegel erscheint ein filmkulturelles Massenblatt, das zwar auch auf politische Gründung zurückgeht, aber aus dem Geist des Neuen Kurses (1954).

Die Theaterzeitschriften verfolgen die Entwicklung beim Film bis zum Anfang der 1950er Jahre.

Bei Film und Fernsehen tritt der VFF nicht nur als Herausgeber auf, sondern auch als Redaktionsträger (1973-1982). Erst danach übernimmt der Henschelverlag Redaktion, Herstellung und Vertrieb komplett. Nach Umfang (48 Seiten (1973) bzw. 40 Seiten (1988)) und Preis (4.00 M) ist sie die teuerste Kunstzeitschrift der DDR mit der kleinsten Redaktion (1 Chefredakteur, 2(3) Redakteure) und Redaktionsvorlauf von 4 Monaten. Dennoch steigt die Auflagenhöhe (1973: 4.000 Ex.; 1988: 11.000 Ex.) und sinkt der Zuschuss (1973: 1010 TM, 1980: 15-20 TM), bis schließlich Erlöse eingebracht werden.

Buchproduktion > Verlage >  800

Nach 1990

Die Fortexistenz des Filmspiegels ist auf dem freien Zeitschriftenmarkt zum Scheitern verurteilt. Ähnliches gilt für bild&ton, für die es ein (west)deutsches film- und medientechnisches Äquivalent gibt. Film und Fernsehen wird zunächst in Kooperation von FFV und Henschel Verlag GmbH mit einem Redaktionsstatut (4.1990) herausgegeben, danach vom FVB getragen.

Quellen

Bestände

  • BArch Ministerium für Kultur (DR 1)
  • DEFA; DEFA-Studio für Spielfilme (DR 117)
  • SAPMO-BArch SED (DY 30)
  • Zentrag (DY 63)
  • HFF-Bibliotheksarchiv

Beschlüsse

  • Herausgabe einer deutschen Filmillustrierten. Sekretariat des ZK der SED, Protokoll Nr. 17 vom 25.11.1953, Punkt 8 (SAPMO-BArch, DY 30/J IV 2/3/408)
  • Aufgaben der Literatur- und Kunstkritik. Politbüro des ZK der SED, Protokoll Nr. 44 vom 8.11.1977, Punkt 4 (SAPMO-BArch, DY 30/J IV 2/2/1700)

Verträge

  • Herausgeber- und Verlagsvertrag, VFF/Henschelverlag, 17.12.1982

Berichte

  • Deutscher Filmverlag/Neue Filmwelt, Bergmann, Organisationsstand – Arbeitsverteilung, 18.8.1947 (SAPMO-BArch, DY 30/IV 2/9.06/20)
  • Ludwig Einig, Zeitschrift „Neue Filmwelt“ (Analyse und Kritik), 11.12.1948 (BArch, DR 117/v.S 450)
  • Konzeption der Zeitschrift Filmspiegel (BArch, DR 1/4480)
  • Veränderung unserer Filmfachpresse, MfK/Rodenberg an Wendt, 30.10.62 (DR 1/8926)
  • Lippert, Zu einigen Schlussfolgerungen aus dem 11. Plenum für den „Filmspiegel“ und den hierzu erforderlichen Voraussetzungen, 10.1.1966; Konzeption für 1966, Entwurf (BArch, DR 1/4254)
  • Konzeption für die Zeitschrift Film und Fernsehen, 1973 (FMP-S, VFF 064)
  • Zur tendenziellen Bewertung der Zeitschrift Film und Fernsehen, ZK/Abt. Kultur/Harder, 8.5.1984 (FMP-S, VFF 064)
  • Information über Standorte der „Film und Fernsehen“ in Bibliotheken der BRD, 22.11.1984 (FMP-S, VFF 064)
  • Redaktionsstatut, 5.4.1990 (FMP-S, VFF 064)
  • Stellungnahme des Geschäftsführers zur Entwicklung der Zeitschrift Film und Fernsehen, 1990 (FMP-S, VFF 064)
  • Dokumentation zur Arbeit der Redaktion, 20.9.1990 (FMP-S, VFF 064)

Literatur

  • Bibliographie der Periodika der DDR 1945-1976, Hrsg.: Karl-Marx-Universität, Sektion Journalistik, Leipzig 1977
  • Filmo-bibliografische Jahresberichte 1965-1991
  • Film- und Fernsehliteratur der DDR 1946-1982, BFF 1/83
  • Film- und Fernsehliteratur der DDR 1946-1983, Ergänzungsband, BFF 1/84
  • Arbeitstagung der Filmkritiker und Redakteure der D.D.R. am 24. März 1953 in Berlin veranstaltet vom Staatlichen Komitee für Filmwesen und vom Verband der Deutschen Presse, Schriftenreihe für journalistische Schulung, Berlin, Heft 10/1953
  • Agde, Günter: Mehr Laboratorium als Katechismus. Die Deutsche Filmkunst (1953 bis 1962), in: Barck ua., S. 402
  • Schenk, Ralf: Auf dem Weg zum Weltniveau in den Ebenen der Provinz. Die Zeitschrift Film und Fernsehen, in: Barck ua., S. 420
  • Bergmann, Karl Hans: Der Schlaf vor dem Erwachen, Berlin 2002 (> NFW)
menu arrow-external arrow-internal camera tv print arrow-down arrow-left arrow-right arrow-top arrow-link sound display date facebook facebook-full range framing download filmrole cleaning Person retouching scan search audio cancel youtube instagram