Sammlungen

Agenda

920: Sammlungen

Sammlungen sind i.d.R. Teile bzw. Abteilungen größerer medialer, musealer, institutioneller oder universitärer Einrichtungen. Sie sind thematisch oder funktional angelegt und gehen in Sammlungsbreite, aufbereitender Forschung, auswertender Publikation und Nutzung über die Funktion eines Archivs hinaus, bleiben aber bei Erhaltung und Sicherung des Filmmaterials darunter oder bedürfen dessen Unterstützung.

Sammlungsgegenstand hier sind Teilsammlungen von DEFA-Filmen und Dokumentationsgut zu DEFA-Filmen und DDR-Filmwesen.

Legende

Entstehungsgeschichte

Die DEFA-Bestandteile aller Sammlungen gewinnen nach 1990 Bedeutung und Gewicht, auch wenn in einigen Fällen der Sammlungsbeginn bereits in der DDR-Zeit liegt.

In Abweichung von der Legenden-Strukturierung werden Entstehungsgeschichte, Status, Struktur, Produktion bei den einzelnen Einrichtungen aufgeführt.

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Mediathek Teilsammlung von DEFA-Filmen und dokumentarischem Sammlungsgut aus dem Bestand des Filmlagers der BFD Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) und des Filmlagers von PROGRESS Film-Verleih in der Mediathek des Bibliotheks- und Informationssystems (BIS) der Universität Oldenburg (1991). Sammlung von Nachlässen und Vorlässen von DEFA-Filmschaffenden.

Deutsches Filminstitut (Deutsches Institut für Filmkunde DIF) Umfangreiches Filmarchiv, das aus dem Archiv für Filmwissenschaft von Lavies (1947) sowie eigner Sammlung hervorgeht und in das Deutsche Filmarchiv als eigenständiger Abteilung des DIF aufgeht. Das Bildarchiv besteht aus Foto- und Plakatarchiv. Das Textarchiv verfügt über Materialsammlungen, Dokumentationsabteilung, Sammlung filmbezogener Texte und Bibliothek mit umfassender Zeitschriftensammlung. Sammlung von DEFA-Filmen und Fotos durch Direktkontakt mit dem SFA.

Filmmuseum Frankfurt Die Archive und Sammlungen verfügen über Filmarchiv, Fotoarchiv, Gerätearchiv, Plakatarchiv, Musikarchiv, Textarchiv, Werbebroschürenarchiv, Drehbucharchiv sowie über Sammlungen und Nachlässe von Schauspielern und Regisseuren. Es ist Depositar der Filmbestände des KJF, darunter einer Teilsammlung von DEFA-Kinderfilmen. Über DEFA-Relevanz verfügen die Bestände Fischerkoesen und Fieber sowie das Plakatarchiv und die Sammlung filmbegleitender Materialien.

Deutsches Institut für Animationsfilm Das DIAF verbindet Archiv und Sammlungen. Es betreibt wissenschaftliche Archivierung der Filme des DEFA-Trickfilmstudios und nichtkommerzielle Distribution von Filmen und Materialien aus dem Bereich des deutschen Animationsfilms im In- und Ausland. Das DIAF wird im November 1993 in Dresden von ehemaligen Mitarbeitern des Trickfilmstudios und Filmenthusiasten und mit der Übernahme des Nachlasses des DEFA-Studios für Trickfilme gegründet. Neben dem Filmstock von 2.000 Kopien verwahrt das DIAF Dokumente, Zeichentrickphasen, Flach- und Silhouettenfiguren, Animations- und Handpuppen sowie Bauten und Requisiten. Es richtet eine Dauerausstellung zum Gesamtschaffen des DEFA-Studios für Trickfilme sowie zur Geschichte, Funktionsweise und Gestaltungsmöglichkeiten des Animationsfilms in den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden ein (4.2002), ergänzt von thematischen oder einzelnen Filmschaffenden gewidmeten Wechselausstellungen sowie Filmvorführungen.

Filmmuseum Berlin (vormals Stiftung Deutsche Kinemathek) Sammlungen zur Geschichte des deutschen Films und des Fernsehens. Dazu gehören: Personalarchiv, Fotoarchiv, Sammlungen (Filmprogramme, Plakate, Skizzen, Fotos, Drehbücher, Nachlässe, Dokumente, Filmtechnik), Filmarchiv. Depositar der Filmbestände der Akademie der Künste (seit 1998).

Das Filmmuseum betreut die Retrospektiven der Internationalen Filmfestspiele Berlin, veranstaltet filmhistorische Hommagen und Symposien, gibt Publikationen zur Filmgeschichte heraus, präsentiert Sammlungsteile in Dauer- und Sonderausstellungen und unterhält einen Filmverleih.

Filmmuseum Düsseldorf Das Filmmuseum stellt sich zum Ziel, Film in seiner Vielseitigkeit zu bewahren, zu erforschen und zu vermitteln. Es verfügt dazu über Archive (Filme, Fotos, Geräte, Kostüme) und Sammlungen und veranstaltet Dauer- und Sonderausstellungen. Die Sammlungstätigkeit zur DEFA umfasst Materialsammlung (Plakate, Schriften), Fotosammlung, grafische Sammlungen (Szenenbild- und Kostüm-Entwürfe) und beginnt bereits während der Existenz der DDR.

Filmmuseum Potsdam Sammlungen zu Film- und Kinogeschichte Deutschlands, der Entwicklung des Babelsberger Filmstudios, seiner Künstler und Filme seit 1912, der Film- und Kinogeschichte der sowjetischen Besatzungszone und der DDR unter Einschluss der Geschichte der Filmtechnik in Deutschland. Mit Auflösung der DDR und der DEFA-Studios, der Schließung von Studios, Kinos und Lagern kommen Zeugnisse aus der Film- und Kinogeschichte der DDR in den Besitz des Museums. 

Sammlungsgegenstand sind alle Materialien, die mit Filmen, ihren Schöpfern und der Kinoauswertung zu tun haben: Szenen-, Werk-, Aushang- und Porträtfotos, Foto-Negative, Szenenbild- und Kostümentwürfe, schriftliche Produktionsunterlagen und persönliche Dokumente, die den Schaffensprozess von Künstlern dokumentieren oder ihre Biografien erhellen, literarische Vorarbeiten (auch zu nicht realisierten Projekten), gegenständliche Zeugnisse wie Modelle, Requisiten, Kostüme, Filmpreise usw., Presseausschnitte, Plakate, Programme, Werbeträger wie Kataloge und Filmkalender, Nachlässe, Vorlässe und geschlossene Sammlungen (Club der Filmschaffenden/VFF, „Film und Fernsehen“, Kooperationsgemeinschaft Film). Die Sammlungen verfügen über ein Zeitzeugen-Archiv, ein Videoarchiv für wissenschaftliche Zwecke sowie über Filme und Filmausschnitte aus Nachlässen und personengebundenen Sammlungen.

Die Technik-Sammlung (Aufnahme- und Wiedergabetechnik) geht aus der Übernahme von Museumsgut des SFA und aus eigener Sammlungstätigkeit hervor. Sie wird durch schriftliche Unterlagen zu mehr als 450 Firmen vervollständigt, die eine Identifizierung der Geräte ermöglichen und die Entwicklungsgeschichte belegen. Eine Patente-Sammlung ermöglicht Einblicke in die Entwicklungsgeschichte der Film- und Kinotechnik.

Haus des Dokumentarfilms Sammlung, Erforschung und Förderung des deutschen und internationalen Film- und Fernsehdokumentarismus. Das Archiv sammelt Dokumentationsgut und Literatur und unterhält ein Videoarchiv von DEFA-Dokumentarfilmen für wissenschaftliche Zwecke. Das Haus des Dokumentarfilms richtet Veranstaltungen und Konferenzen zum deutschen Film und zum DEFA-Film aus und gibt Publikationen heraus.

Quellen

Bestände

  • BArch
  • Ministerium für Kultur (DR 1)
  • SAPMO-BArch
  • SED (DY 30)

Berichte

  • Betr.: Deutsches Institut für Filmkunde, SFK, 11.12.1953 (BArch, DR 1/4007)
  • Bericht über eine Reise nach Westdeutschland (ua. Deutsches Filmarchiv, Wiesbaden), 21.12.1960 (SAPMO-BArch, DY 30/IV 2/9.06/214)

Literatur

  • Recherche: Film. Quellen und Methoden der Filmforschung. Hsg. von Hans-Michael Bock und Wolfgang Jacobsen, München 1997
  • DEFA-Filme. Ein Bestandsverzeichnis. Oldenburg 1998
  • Die Sammlungen des Filmmuseums Potsdam, Potsdam 2001
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