Filmstill zu "Einfach Blumen aufs Dach"

Leny Marenbach

Schauspielerin

* 20. Dezember 1907 in Essen; † 26. Januar 1984 in Berlin

Biografie

Filmstill zu "Geheimakten Solvay"

Leny Marenbach

in GEHEIMAKTEN SOLVAY (R: Martin Hellberg, 1952) Fotograf: Gerhard Kowalewski

Nach einer Schauspielausbildung in ihrer Heimatstadt stand Leny Marenbach dort ab 1926 auf der Bühne. Es folgten die Theaterstationen Darmstadt, Zürich, Wien und München, bevor sie in Berlin für den Film entdeckt wurde. Mit ihrem zweiten Film WENN WIR ALLE ENGEL WÄREN nach einem Roman von Heinrich Spoerl schaffte sie 1936 an der Seite von Heinz Rühmann, mit dem sie eine Liaison verband, den Durchbruch zum Kino-Liebling. Zwei weitere Filme an Rühmanns Seite, DER MUSTERGATTE (1937) und 5 MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN (1938) festigten ihren Ruf als sympathische, leicht komödiantisch veranlagte Schauspielerin, oder, wie es Erich Kästners Freund Erich Knauf formulierte: „Ein liebes, nettes Mädel, eine tapfere, kleine Frau, ein anständiger Kerl.“ In FRAU NACH MAß, der zweiten Filmregie-Arbeit von Helmut Käutner, konnte sie 1940 endlich in unterschiedlichen Façetten eine junge Frau mit vielen Gesichtern zeigen. Die Komödie mit schönen Bonmots hatte Eberhard Foerster geschrieben, eines der Pseudonyme, unter denen Erich Kästner damals zu arbeiten gezwungen war. Bis 1945 konnte Leny Marenbach noch zahlreiche Filme drehen, ohne noch einmal mit einem ähnlich renommierten Regisseur zu arbeiten. Als sie keinen Anschluß an den Nachkriegsfilm fand, ging sie auf Theatertourneen durch beide deutsche Staaten und nahm 1952 einen Vertrag bei der DEFA an. Neben zwei eher unpolitischen Filmen spielte sie hier auch in GEHEIMMAKTEN SOLVAY, einem propagandistisch gefärbten Stoff, was ihr in der Westpresse vorgeworfen wurde. Nach Lösung des DEFA-Vertrages bekam sie in der Bundesrepublik keine Filmrollen mehr, spielte nur in wenigen Fernsehproduktionen. Mit 60 Jahren zog sie sich nach Theaterauftritten in Hamburg ins Privatleben zurück.

Filme

FRAU NACH MAß (D, 1939/1940) 94 Minuten / Schwarzweiß

Regie und Drehbuch: Helmut Käutner - Vorlage: Lustspiel von Eberhard Foerster (Erich Kästner) Produktion: Terra Filmkunst - Verleih: Murnau-Stiftung - Kamera: Walter Pindter - Musik: Norbert Schultze - Darsteller: Leni Marenbach, Hans Söhnker, Fritz Odemar, Hilde Hildebrand, Walter Steinbeck u.a.

Filminhalt: In der Emanzipationskomödie will Theaterregisseur Bauer nach der Arbeit zu Haus ein braves Frauchen am Herd vorfinden. Da eröffnet ihm seine Verlobte Annemarie am Polterabend, daß sie Schauspielerin werden möchte. Kurzerhand heiratet Bauer Annemaries häusliche, liebevolle Schwester Rosemarie. Das Idyll wird gestört, als Annemarie wieder auftaucht und alte Leidenschaften weckt. Als Bauer in seiner Zwickmühle verzweifelt, deckt Annemarie auf, daß sie auch Rosemarie ist und ihn an der Nase herumführte.

Info: Nachdem Helmut Käutners erste Regiearbeit, die Satire KITTY UND DIE WELTKONFERENZ, drei Tage nach der Premiere 1939 verboten wurde, war dies sein erster Film, der zum Publikum fand. FRAU NACH MAß war schon das zweite Lustspiel von Foerster, das im Dritten Reich verfilmt wurde, ohne daß Kästners Identität als Autor bekannt wurde. Zur Zeit der Dreharbeiten stand Leny Marenbach kurz vor der Heirat mit Kameramann Walter Pindter.

WER SEINE FRAU LIEB HAT... (DDR, 1954/1955) 86 Minuten / Schwarzweiß

Regie:  Kurt Jung-Alsen - Drehbuch: Henryk Keisch - Vorlage: Lustspiel von Jacob Jostau (Josef Stauder) - Produktion: DEFA-Spielfilmstudio - Verleih: Deutsche Kinemathek - Kamera: Günter Eisinger - Musik:
 Gert Natschinski - Darsteller: Albert Garbe, Leni Marenbach, Evamaria Bath,  Rolf Ludwig, Margret Homeyer u.a.

Filminhalt: Auch eine Emanzipationskomödie: Im Berliner VEB Komet wird darüber abgestimmt, daß die Angehörigen am Betriebsausflug nicht teilnehmen sollen. Willi Redlich, einer der verantwortlichen Mitarbeiter im Festkomitee, wagt nicht, dies seiner Frau Susanne mitzuteilen. Als sie dahinterkommt, schart Susanne andere enttäuschte Frauen hinter sich, um den Männern zum Betriebsausflug eine Lehre zu erteilen. Die Versöhnung läßt nicht lange auf sich warten.

Info: Der Film war das Regiedebüt des Theatermannes Kurt Jung-Alsen, der später besonders mit seinen Fühmann-Adaptionen erfolgreich war. Hinter Jacob Jostau, dem Autor der Vorlage, verbarg sich der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter Josef Stauder, der Produktion und Gewerkschaftsarbeit in der DDR mit gemäßigter Kritik versah, etwa, wenn beim Betriebsausflug ein langes phrasenhaftes Referat über den Fünfjahrplan gehalten wird, dem niemand zuhört.

Verfasst von F.-B. Habel.

DEFA-Filmografie

Eine erweiterte Filmografie können Sie unter filmportal.de einsehen.

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