Filmstill zu "Lotte in Weimar"

Von der Hand zur Puppe

Ein Leben für den Animationsfilm. Im Gespräch mit Günter Rätz.

Volker Petzold (Hg.)
328 Seiten, 79 Fotos, 16 Farbseiten
Paperback, 14,8 x 21 cm
22,00 Euro (zzgl. Versand)
ISBN 978-3-86505-419-7
zu beziehen über den Bertz+Fischer Verlag

Das Buch

Von der Hand zur Puppe

(Volker Petzold, 2022)

Günter Rätz hat den DEFA-Animationsfilm geprägt wie nur wenige andere. Das Trickfilmstudio in Dresden war von der Gründung 1955 bis zum Niedergang nach 1990 seine künstlerische Heimat. Sein fast 50 Titel umfassendes Œuvre reicht vom märchenhaften Frühwerk TEDDY BRUMM (1958) über die Satire LEBEN UND THATEN DES BERÜHMTEN RITTERS SCHNAPPHAHNSKI (1977) und die einfühlsame Mischanimation ANGST (1982) bis zum abendfüllenden Puppentrickfilm DIE SPUR FÜHRT ZUM SILBERSEE (1989) nach Karl May. Vielfältig waren Rätz‘ Themen und ästhetische Ausdrucksmittel. Seine nie versiegende Neugier und Experimentierfreude führten zu neuen Materialien, Animationstechniken und Klangerlebnissen, die vor allem Kinder begeisterten.

Der Interviewband zeichnet den Lebens- und Berufsweg von Günter Ratz von den ersten Erfahrungen als Puppenspieler im zerbombten Nachkriegsberlin bis zum kreativen Ruhestand nach. Filmhistoriker Volker Petzold konfrontiert Günter Rätz in den Gesprächen, die er zwischen 2017 und 2021 mit ihm geführt hat, mit bislang unbekannten Dokumenten der Leitungsebene. Viele Abläufe im Trickfilmstudio bei der Entwicklung von Filmstoffen werden so erst nachvollziehbar. Besonders aufschlussreich auch für die kulturpolitischen Konflikte der DDR sind die Eingriffe durch obere Instanzen, die zu Produktionsabbruch, Verstümmelung oder Verbot von Filmen wie MISTER TWISTER (1961) und DER MEISTER BOXT (1963) führten.

Filmstill zu "Die Spur führt zum Silbersee"

DIE SPUR FÜHRT ZUM SILBERSEE (R: Günter Rätz, 1985-89) Fotograf: Rudolf Uebe

Filmstill zu "Angst"

ANGST (R: Günter Rätz, 1981/82) Fotograf: Hans Schöne

Der Autor

Volker Petzold wurde in Halle (Saale) geboren. Zwischen 1991 und 2000 arbeitete er für das Festival des Osteuropäischen Films in Cottbus. Seit 2001 wirkt er als Programmberater für das Internationale Kinder- und Jugendfilmfestival SCHLINGEL in Chemnitz. Zudem ist er seit 2016 Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Animationsfilm Dresden (DIAF). Petzold zeichnete bereits für zahlreiche film- und fernsehhistorische Veröffentlichungen mit besonderem Fokus auf den deutschen Animationsfilm. Er kuratiert auch Filmreihen und Ausstellungen und ist an verschiedenen Projekten mit Bezug zum Animationsfilm beteiligt.

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