Roland Gräf. Ich bin mein Leben lang umgestiegen
Regie: Michael Hanisch, 200 Min.
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 2001
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Filmstab
- Regie
-
- Michael Hanisch
- Kamera
-
- Alexander Preuss
- Ton
-
- Ingo Koch
- Interview
-
- Michael Hanisch
- Person, primär
-
- Roland Gräf
- Person, sekundär
-
- Roland Dressel
- Jürgen Böttcher (Pseudonym: Strawalde)
- Klaus Poche
- Jürgen Lenz
- Werner Godemann
- Tom Crepon
- Scarlett Klein
- Anna Seghers
- Andrzej Wajda
- Käthe Reichel
- Hans Dieter Mäde
- Helga Schütz
- Wolf Biermann
- Rainer Simon
- Friedrich Wolf
- Erwin Geschonneck
- Jörg Gudzuhn
- Armin Mueller-Stahl
- Helmut Nitzschke
- Lutz Köhlert
- Ingrid Reschke (geb. Meyer)
- Werner Wallrott
- Günther Fischer
- Konrad Wolf
- Rolf Hoppe
- Lothar Warneke
- Hans Fallada
- Wilkening Althaus
- Karl Plintzner
- Claus Neumann
- Horst Pehnert
- Jean Sibelius
- Peter Sodann
- Thomas Knauf
- Albert Wilkening
- Günter de Bruyn
- Michael Gwisdek
- Werner Bergmann
- Erika Pelikowsky
- Franciszek Pieczka
- Corinna Harfouch
- Rudolf Jürschik
- Gustav Mahler
- Martin Stefan
- Klaus Piontek
- Christoph Hein
- Egon Günther
Langinhalt
seit 1997 Arbeit als Professor an der Filmhochschule Babelsberg, Studiengang Schauspiel; über die Ausbildung an der Filmhochschule; neue Konzeption unter Roland Gräf; biografische Angaben: Hochschul-Ausbildung als Kameramann, später Arbeit als Regisseur; Arbeit mit Schauspielern als Autodiktat; beim ersten Film als Regisseur
(Mein lieber Robinson ) mit Laien und ausgebildeten Schauspielern, zum Beispiel mit Dieter Franke und Alfred Müller, gearbeitet; für Gesamtästhetik war ihm Arbeit mit Laien wichtig; erst Schwerpunkt auf Bildwirkung gelegt, später auf Emotionen, getragen von Schauspielern (Märkische Forschungen); über Roland Dressel (Kamera); Theorie: Wenn man in einem Film nichts probiert, kann am Ende nichts rauskommen; über den Mut, mit Erwin Geschonneck zu drehen; über den Bruder, der aus der französischen Gefangenschaft eine kleine Kamera mitbrachte, mit der er fotografierte; über den Vater, der seine poltische Grundhaltung prägte und einen Lehrer der Grundschule, der Gräf auf ein Internat delegierte, von dem er ausriss; Lehre als Kaufmann, dann auf dem zweiten Bildungsweg 1952-1954 Abitur an der Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) Jena; ursprünglicher Studienwunsch (Auslandsstudium) Psychologie oder Orientalistik; über den Vater, der nach 1945 Bürgermeister in Meuselbach war und
1948 wegen Wirtschftsvergehen abgesetzt und aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ausgeschlossen wurde; 1954 Gründung der Filmhochschule und Bewerbung für Kamera; positive berufliche Entwicklung war durch den Umbruch nach dem Krieg möglich; Sommer 1953 Eintritt in die SED, um Verantwortung zu übernehmen; über die zufällige Bewerbung als Kameramann; die Aufnahmeprüfung; Angebot von Professor Althaus, Produktion zu studieren; späte Zusage für den Studiengang Kamera; Grund für Zusage, Jahre später von Wilkening erfahren: sozialer Querschnitt im Studienjahr war unzureichend und SED-Mitglieder fehlten; über anfängliches Zögern, Regie zu führen; Filme, die ihn beeindruckten: Eisenstein, Putowkin; Neorealisten: Italiener (Fahrraddiebe), Engländer und Tschechen; Arbeit im Dokumentarfilmstudio innerhalb der 2jährigen Absolventenzeit; dann Rückkehr ins Spielfilmstudio zu Wilkening; erster Versuch 1961 (Regie und Buch: Helmut Nitzschke; mit Erwin Geschonneck und Marianne Wünscher) Wind von vorn wurde abgebrochen; Situation im DEFA-Studio für die ersten Abgänger der Filmhochschule als Kameramann; über #Karl Plintzer und Roland Dressel; Küßchen und der General (1960, Kinderfilm, Regie: Wolfgang #Bartsch), erste eigenständige Kamera-Arbeit; technische Neuerungen für Kamera: Zoom, Licht; Quarz-Jod-Technik als neue Technik für Beleuchtung (Halogenlampen mit diffuserem Licht); über den Wunsch und Vorteile, Spiel- und Dokumentarfilme parallel zu machen; mit Bankett für Achilles Versuch, sich abzunabeln von naturalen Elementen; 1967 Engagement für Gewerkschaftsgruppe der Kameraleute; Mein lieber Robinson (Kamera: Jürgen Lenz); Probleme als Regisseur mit der Arbeit eines anderen Kameramannes; Gespräch mit Wilkening; Umbesetzung der Hauptdarstellerin und des Kameramannes; später Zusammenarbeit mit Lenz, unter anderem bei Bankett für Achilles; Zusammenarbeit mit Klaus Poche; Unterstützung durch Albert Wilkening; über die Filme Jahrgang 45, Mein lieber Robinson und Bankett für Achilles; 1972 zweiter Versuch von Gräf und Poche: Projekt Stille Stunden (Zweite Haut) über eine stagnierende Ehe - ähnlich wie später Geschlossene Gesellschaft - abgelehnt mit der Begründung, das Thema sei mit Buridans Esel erledigt; über Mein lieber Robinson und Abkehr von der Ufa-Ästhetik; Realität statt im Atelier zu drehen; Arbeit mit Jürgen Böttcher; Generationskonflikt;das Etikett dokumentarer Spielfilm; über gescheiterte Projekte, zum Beispiel nach Anna Seghers Die schönsten Sagen vom Räuber Woynok; Gründe für Scheitern; der Film Die Flucht (1977) als Tabu-Bruch; über Gründe, die DDR zu verlassen; Genre: Kriminalfilm; Zensur und Ministerium für Staatssicherheit (MFS); über den Dreh der Mauer; über Armin Mueller-Stahl und die Biermann-Affäre; Wirkung des Filmes auf das Publikum; Film wurde benutzt, um dem Westen zu zeigen, daß man in der DDR auch demokratisch war; Rezensionen; über Standesdünkel in der DDR; episodische Struktur des Films; Gräf, ein Moralist in seinenen Filmen? über Humanismus in seinen Filmen und die Möglichkeit von Filmen, wenigstens Trost zu geben; über schwache männliche Haupthelden und starke, praktische weibliche Charaktere in seinen Filmen; Film ist Denken in Bildern und das, was er verbalisiert, ist nicht unbedingt das, was er meint (1982) als Credo und Binsenweisheit, die das Fernsehen ständig mißachtet; Gründe, warum ein Film unter Umständen nicht erscheinen kann; eigenes Erleben der Wende 1989; Arbeit am Drehbuch zu Der Tangospieler (nach Christoph Hein), sein letzter DDR-Film über Anpassung und neuen Opportunismus; Bedeutung des DEFA-Spielfilmstudios für Gräf; über Arbeits- und freundschaftliche Beziehungen in der Arbeit in der DDR; Arbeit als Vorsitzender des Künstlerischen Rates (Gewerkschaft); Fernsehfilm Sommergeschichte zusammen mit seiner Frau; jetzt seit 1997 Arbeit als Dozent an der Filmhochschule