3. Preisverleihung

Die Preise wurden am 13. November 2003 im Kino Babylon verliehen.

 

Preisträger

Zur  Fotogalerie der 3. Preisverleihung der DEFA-Stiftung.

Preis für die Verdienste um den deutschen Film

Jürgen Böttcher

Jürgen Böttcher

Jürgen Böttcher

bedankt sich für den Preis für die Verdienste um den deutschen Film.

Wer  Jürgen Böttchers Filme sieht, kann verstehen, dass Film viel mehr ist als Ware. Sie sind nicht für Verbraucher gemacht, sondern für Zuschauer, die den Mut haben, Suchende zu sein. Weniger nach „der Schimäre“ eines Sinns, als nach einer Form. Doch Antworten geben sie keine. Dem Zuschauer gebührt die Toleranz des Filmemachers, die Antwort in sich selbst zu suchen, wie beim Lesen guter Bücher, beim Betrachten von Bildern, beim Hören von Musik. Die Antwort könnte lauten: Lebe dein Leben! Erschrick nicht – angesichts der Trostlosigkeit, die dich umgibt – darüber, dass du einzigartig bist. Glaube keinem, der dich manipulieren will. Tanze auf den Denkmälern, ganz gleich welchem Kult sie dienen.

Laudator: Rainer Simon

Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst

Volker Koepp

Volker Koepp

Volker Koepp

nimmt den Preis zur Förderung der deutschen Filmkunst entgegen.

Wer immer sich mit Filmgeschichte auseinandersetzte, konnte wohl schwerlich an dem Satz Siegfried Kracauers vorübergehen: „Filme sind sich selbst treu, wenn sie physische Realität wiedergeben und erfassen.“ Ein Satz wie fixiert auch auf die dokumentarische Ästhetik  Volker Koepps, der er, erstaunlich und bemerkenswert genug, über Jahrzehnte seines Œuvres treu geblieben ist.

Mit scheinbar ganz einfachen und schlichten Essentials:

  • Schauen, schauen und nochmals schauen.
  • Den Blick für das Spontane sich bewahren.
  • Arbeiten ohne Raster und all zu starre Konzepte.
  • Finden statt Erfinden.
  • Offenheit für den Zauber der ersten Begegnung.

Mit diesen Grundlinien wurden Volker Koepps Filme zu einer ganz besonderen Chronik der DDR, weil in Ihnen die offizielle DDR-Öffentlichkeit kaum vorkam. Koepps Haltungen bestanden ihre Nagelprobe auch nach 1989, in neuen Landschaften, wie Ostpreußen, der Bukowina oder der Kurischen Nehrung, aber auch in den Veränderungen vertrauter Orte. Es wuchs die Gleichnishaftigkeit, die Tiefe der Parabel für Lebens-Sinn und Lebens-Glück. Erhalten blieb die schöne Gabe des Autors, Menschen filmisch zum Leuchten zu bringen.

Der große Jean Rouch zollte einst Volker Koepp (nach dem Sehen von WITTSTOCK, WITTSTOCK) das Kompliment: „Danke für die Zärtlichkeit. Es ist ungewöhnlich einen Film zu sehen, in dem Menschen zärtlich zu sein verstehen.“

Laudator: Fred Gehler

Preis zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses

Sebastian Winkels

Sebastian Winkels

Sebastian Winkels

während der Preisverleihung.

Sebastian Winkels beherrscht sein Handwerk als Kameramann so, dass er seine Bildsprache, dokumentarisch oder fiktiv, ganz in den Dienst der Geschichte stellen kann. Als Regisseur tritt er hinter seine Protagonisten zurück und bietet den Freiraum, in dem sich ein Mensch vor der Kamera entfalten kann, Gedanken und Gefühle zu überraschenden Einsichten führen.

Mit sicherem Gespür, bemerkenswerter Konzentration und auch dem Mut auf das ihm Wesentliche, führt Sebastian Winkels mit Bild und Ton, und auch wieder der Sprache, zum Menschen hin, von der Oberfläche in die Tiefe. Eine künstlerische Handschrift zeichnet sich ab, auf die wir große Hoffnungen setzen können.

Laudatorin: Evelyn Schmidt

Programmpreise

Filmmuseum Potsdam

Dorett Molitor

Dorett Molitor

nahm die Auszeichnung für das Filmmuseum Potsdam entgegen.

Das Filmmuseum Potsdam ist konsequenterweise eine enge Beziehung mit der Filmstadt Babelsberg eingegangen. Damit ist auch die Geschichte der DEFA integraler Bestandteil der Auseinandersetzung mit filmischen wie gesellschaftlichen Themen. Das Kino im Filmmuseum mit seinen oftmals umfangreichen Programmreihen und daraus folgenden ungewöhnlichen Fragestellungen ist Zentrum dieser Aufarbeitung deutscher Filmkunst.

Die DEFA-Stiftung steht in enger Partnerschaft zum Filmmuseum Potsdam. Mit dieser besonderen Nähe sind gleichzeitig hohe Erwartungen verbunden. Der Preis an das Kino im Filmmuseum soll die Anerkennung für ein interessantes und vielseitiges Angebot ausdrücken, dass an Quantität und Qualität deutlich über dem liegt, was die Stiftung erwarten, fördern und unterstützen konnte.

Laudator: Helmut Morsbach

Kino im Schillerhof, Jena

Stephan Schulze-Jena und Heike Melcher-Heller

freuten sich über die Auszeichnung.

Trotz eingeschränkter finanzieller und personeller Ressourcen zeigt das Kino im Schillerhof ein vielseitiges Programm, das von hoher filmischer Kompetenz zeugt. Aus der Initiative eines Filmklubs entstanden, bereichert es die Kinoszene in Jena und Umgebung.

Der DEFA-Film und die Kinematografie Osteuropas haben einen festen Platz in den abwechslungsreichen Programmreihen.

Laudator: Helmut Morsbach

Filmhaus Nürnberg

Stephan Grosse-Grollmann

nahm den Programmpreis für das Filmhaus Nürnberg an.

Das Filmhaus Nürnberg beeindruckt durch abwechslungsreiche, sorgfältig gestaltete Programmreihen. Dabei werden neben den filmischen Arbeiten aus Osteuropa auch die Kinematografie Asiens, Afrikas und Lateinamerikas in den Mittelpunkt gerückt.

Der DEFA-Film hat in Nürnberg mit vielseitigen, thematisch mutigen Reihen ein festes Zuhause. Film im Filmhaus Nürnberg ist das Bekenntnis zur kulturellen Vielfalt.

Laudator: Helmut Morsbach

Fotogalerie

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