Jury und Florian Baron

Preisträger 2016

 

Evgenia Gostrer für FRANKFURTER STR. 99a

Am 17. April 2016 wurde auf dem 28. Filmfest Dresden  der Förderpreis der DEFA-Stiftung für einen deutschen Animationsfilm verliehen. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an Evgenia Gostrer für ihren Kurz-Animationsfilm FRANKFURTER STR. 99a, die Geschichte eines Müllmanns und seiner Freundschaft mit einer Katze.

In der Begründung der Jury heißt es: „Reduzierte Farben, Auslassungen, nur wenige Pinselstriche - Kaffeeflecken und Marmelade - klecksen gleich - verbinden Form und Sujet. Mithilfe einfacher Mittel entfaltet sich eine Geschichte, die von den Ritualen des Alltags handelt, von kleinen Glücksmomenten in der Routine, von einer gewöhnlichen Freundschaft zwischen Mensch und Tier. Außergewöhnlich ist hingegen das Talent der Regisseurin, die mit eigener, der Erzählung ihres Protagonisten angemessener audiovisueller Sprache eine besondere Alltagsminiatur geschaffen hat.“

Anne Zohra Berrached und Carl Gerber für 24 WOCHEN

Im Rahmen der Preisverleihung des 26. Filmkunstfestes Mecklenburg-Vorpommern  erhielten Anne Zohra Berrached und Carl Gerber für ihr Drehbuch zum Spielfilm 24 WOCHEN den mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis der DEFA-Stiftung. Die Verleihung fand am Abend des 7. Mai 2016 im Filmpalast Capitol in Schwerin statt.

Die Jury – Sabine Boss, Inka Friedrich, Christine Haupt, Julia Jäger, Wolfgang Kohlhaase – begründete ihre Wahl mit den Worten: „Dieses herausragende Drehbuch verführt uns mit großer Zartheit und Kraft in eine zunächst sehr alltäglich erscheinende Geschichte, deren ungeahnte und erschreckende Entwicklung uns in ihrer Zwangsläufigkeit nicht mehr aus der Spannung und nie aus unserer Verantwortung lässt. Feinsinnige, charmante, auch humorvolle Dialoge werden in diesem beeindruckend recherchierten Drehbuch mit schmerzend nüchternen medizinischen Fakten verwoben. Die Schauspieler wurden von den Autoren mit Figuren beschenkt, deren Reichtümer und Tiefe, deren Ringen um Haltung und Moral in unserer Filmlandschaft einzigartig sind. Das Autorenteam Carl Gerber und Anne Zohra Berrached erhält den Förderpreis der DEFA-Stiftung für einen innovativen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart für ein Drehbuch, dem man sich zu keinem Zeitpunkt entziehen kann.“

Martin Zandvliet für UNTER DEM SAND: DAS VERSPRECHEN DER FREIHEIT

Am 2. Oktober 2016 wurden die Preise des 21. Internationalen Filmfestivals SCHLINGEL  verliehen, darunter auch der Förderpreis der DEFA-Stiftung in der Sektion „Blickpunkt Deutschland“ für einen Kinder- und Jugendfilm. Den mit 4.000 Euro dotierten Preis erhielt Martin Zandvliet für seinen Spielfilm UNTER DEM SAND: DAS VERSPRECHEN DER FREIHEIT.

In der Begründung heißt es: „Es ist 1945, Ende des Zweiten Weltkrieges. In bestürzenden Bildern erinnert der Film an ein nahezu unbekanntes Kapitel dänisch-deutscher Geschichte: Junge deutsche Soldaten werden gezwungen, unter dänischer Militäraufsicht einen Strand von Minen zu säubern. Der anfangs ausschließlich von Rache- und Vergeltungsgedanken geprägte Feldwebel Rasmussen entwickelt im Laufe des Films einen verantwortungsvollen, nahezu kameradschaftlichen Umgang zu den fast noch kindlichen Soldaten. Diese Beziehung erfährt zwischenzeitlich einen Bruch, als Rasmussen – vermeintlich durch einen Fehler der Jungen – einen persönlichen Verlust hinnehmen muss.

Neben dem Tabubruch, Angehörige der Wehrmacht als Opfer darzustellen, ist das zentrale Thema des Films die Frage nach Rache und dem Verlangen nach Wiedergutmachen, aber auch nach der Möglichkeit der Vergebung. Eine Frage, die sich nicht nur in der Historie, sondern auch in der Gegenwart immer wieder stellt.

Der Film besticht durch die schauspielerische Präzisionsarbeit von Roland M
øller als Feldwebel, aber auch die seiner jungen deutschen Schauspielkollegen und durch eine bemerkenswerte Kameraarbeit. Es ist ein Film, der betroffen macht, berührt und über den man diskutieren sollte. Und vergessen wir nicht: Auch heute noch werden Jugendliche, sogar Kinder, in Krisen- und Kriegsgebieten für perfides Machtgehabe missbraucht.“

Jakob Schmidt für ZWISCHEN DEN STÜHLEN

Auf der Preisverleihung des 59. Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm  am 5. November 2016 erhielt Jakob Schmidt für seinen Film ZWISCHEN DEN STÜHLEN vier Preise, darunter den mit 4.000 Euro dotierten Förderpreis der DEFA-Stiftung, der im Rahmen des Deutschen Wettbwerbs vergeben wurde.

In der Jurybegründung heißt es: „Sensibel und schonungslos beobachtend, immer in direkter Konfrontation, nimmt der Regisseur ein aktuell hochbrisantes, wie alarmierendes Themenfeld in den Fokus und folgt drei Referendaren auf ihrem beruflichen Werdegang, die nicht selten selbst 'Zwischen den Stühlen' als lernende Lehrer und lehrende Lernende sitzen.“

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