Filmstill zu "Einfach Blumen aufs Dach"

Barbara Dittus

Schauspielerin

* 11. Juli 1939 in Guben; † 25. Juni 2001 in Berlin

Biografie

Filmstill zu "Der Dritte"

Barbara Dittus

in DER DRITTE (R: Egon Günther, 1971) Fotografen: Ingo Raatzke, Heinz Wenzel

Mit der Arbeiterin Marie, einer frühen Rolle in dem historischen Panorama DIE TOTEN BLEIBEN JUNG, spielte sich Barbara Dittus in die erste Reihe junger DEFA-Darstellerinnen. Und doch wurden ihr danach mehr Neben- als Hauptrollen angetragen. Aus ihrem Werk ragen Figuren wie die Lucie in DER DRITTE, die Sabine in ANTON DER ZAUBERER und die Mutter in DAS SCHULGESPENST heraus. Kritiker lobten ihr vitales, vielschichtiges Spiel, das gelegentlich auch für komische Charaktere genutzt wurde, ihre warme tiefe Stimme und ihre Fähigkeit, ihre Figuren sozial und psychologisch genau zu umreißen.

Barbara Dittus, geboren am 11. Juli 1939 im östlich der Neiße gelegenen Teil von Guben, wächst nach der Flucht der Familie aus der ab 1945 zu Polen gehörenden Heimat in Schwerin auf. Weil ihre Tante als Soubrette am dortigen Theater arbeitet, besucht sie mit ihrer Mutter zahlreiche Aufführungen und erlebt dabei Darsteller und Darstellerinnen wie  Otto Mellies und seinen Bruder Eberhard,  Fred Düren, Margarete Taudte oder  Hans-Peter Minetti, die sie tief beeindrucken. Diese Theaterabende lassen in ihr den Wunsch reifen, selbst Schauspielerin zu werden. Sie wirkt im Ersatzchor des Theaters mit, nimmt Ballett- und Sprechunterricht und wird für Sendungen des Hörfunks beim Sender Schwerin eingeladen. Ein Angebot des Rundfunkintendanten, sie zur journalistischen Fakultät nach Leipzig zu delegieren, schlägt sie aus und studiert stattdessen von 1956 bis 1961 an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Zu ihren Dozenten gehört der Bühnen- und spätere Fernsehregisseur Kurt Veth, der großen Wert auf das Szenenstudium legt.

Schon während ihrer Ausbildung wird sie für eine Livesendung des Deutschen Fernsehfunks als Klärchen in Goethes EGMONT (Wolfgang Luderer, 1961) verpflichtet. Zudem übernimmt sie kleinere Rollen in mehreren DEFA-Filmen, so eine Studentin in  Slatan Dudows VERWIRRUNG DER LIEBE und die Elke in  Herbert Ballmanns und  Gerhard Kleins EIN SOMMERTAG MACHT KEINE LIEBE. Nach dem Diplom spielt sie am Stadttheater Greifswald und überzeugt als Madeleine in der tschechischen Gegenwartskomödie „...und das am Heiligabend“ (von der DEFA unter dem Titel ACH, DU FRÖHLICHE... auch verfilmt), als Stubenmädchen Fina in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ und als Märchenfee in „Die feuerrote Blume“. Als dem Deutschen Theater Berlin nach dem Mauerbau 1961 die ursprüngliche Darstellerin der Thekla in „Wallenstein“ abhanden kommt – sie wohnt in Westberlin –, wird Barbara Dittus, die diese Rolle bereits als Gast am Theater in Halle gespielt hat, zum Vorspiel eingeladen. Ab 1962 fest am Deutschen Theater engagiert, ist sie u.a. als Valeska in Peter Hacks‘ „Die Sorgen und die Macht“, als Lenzwonne in Aristophanes‘ und Hacks‘ „Der Frieden“, als Venus in der „Schönen Helena“ und als Bertha in „Der Drache“ zu sehen. An der Seite von Dieter Mann tritt sie als Mädchen im sowjetischem Gegenwartsstück „Unterwegs“ auf. Einmal sprengt sie fast eine Inszenierung, als sie in KuBas zeitgenössischem Versdrama „terra incognita“ (1965 auch von der DEFA verfilmt) auf offener Bühne in Lachtränen ausbricht. Die junge Darstellerin mit der tiefen Stimme kann das Stück über Erdölbohrtrupps an der Ostsee, das durch geschraubte Sätze und falsches Pathos geprägt ist, nicht ernstnehmen. Weil ihretwegen sogar der Vorhang fällt, bestellt sie Intendant  Wolfgang Heinz zu einer Moralpredigt in sein Büro, muss ihr aber schließlich recht geben. Die Jahre am Deutschen Theater, die für Barbara Dittus vor allem von Regiearbeiten mit  Wolfgang Langhoff und Benno Besson verbunden sind, werden für sie prägend.

Filmstill zu "Ein Sommertag macht keine Liebe"

Barbara Dittus, Christel Bodenstein und Rolf Römer in EIN SOMMERTAG MACHT KEINE LIEBE (R: Gerhard Klein, 1960) Fotograf: Heinz Wenzel

Filmstill zu "Die Toten bleiben jung"

Barbara Dittus in DIE TOTEN BLEIBEN JUNG (R: Joachim Kunert, 1968) Fotograf: Günter Haubold

Während Barbara Dittus am Deutschen Theater wichtige Aufgaben erhält, ist ihre Kinolaufbahn zunächst von kleineren Auftritten geprägt. Die DEFA verpflichtet sie für die Rollen eines Fischermädchens in  Martin Hellbergs DIE SCHWARZE GALEERE oder einer Sprechstundenhilfe in  Günter Reischs EIN LORD AM ALEXANDERPLATZ. Im Fernsehen dagegen wird sie bereits 1961 als Proletarierin Gertrud in Achim Hübners historischem Mehrteiler GEBOREN UNTER SCHWARZEN HIMMELN engagiert, eine Hauptfigur: „Erstmals wird von ihr gefordert, eine Frauengestalt aufzubauen; als sechzehnjähriges Mädchen ebenso überzeugend zu sein wie als Dreißig- und schließlich Zweiundvierzigjährige. Typische Haltungen wollen erdacht und ausprobiert sein. Hineindenken in eine andere Zeit ist nötig.“ (Margit Voss, 1974). – Barbara Dittus nutzt die Erfahrungen mit dieser Rolle sieben Jahre später für ihren Kinofilm DIE TOTEN BLEIBEN JUNG ( Joachim Kunert). In dem groß angelegten historischen Panorama nach dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers, das die Zeit von 1918 bis 1945 umfasst, stellt sie die Arbeiterfrau Marie dar, die in die Kämpfe und Niederlagen ihrer Zeit verwickelt ist. Anna Seghers, die sie zu einem langen Gespräch einlädt, vermittelt ihr Mut und Kraft für diese anspruchsvolle Aufgabe; die Kritik lobt die „verhaltenen Gesten, in denen Weichheit und Sanftheit erlebbar wird, Zärtlichkeit und Mut“. (Rosemarie Rehahn). Bereits hier prägt sich ein Charakteristikum von Barbara Dittus aus, das spätere Filmrollen immer wieder unterstreichen: „Eine übergreifende Direktheit und Strenge, die dieser Frau mit den ganz in die Ernsthaftigkeit und Melancholie geschwungenen Lippen meist mehr Erfahrung mitgab, als dem Alter der jeweiligen Gestalt zu entnehmen war“ (Hans-Dieter Schütt, 1999).

Auf Empfehlung von Anna Seghers holt Helene Weigel sie 1968 zum Berliner Ensemble, dem Barbara Dittus rund 25 Jahre angehören wird. Sie tritt in laufende Stücke ein, in denen sie sich einem eingespielten Ensemble anzupassen hat. 1970 steht sie als Dienstmädchen in der Inszenierung von Brechts „Die Mutter“ beim letzten Gastspiel mit ihrer Prinzipalin in Paris auf der Bühne. An der Weigel überzeugt sie vor allem ihr praktischer Verstand: „Sie wusste immer, wie man etwas verwirklichen kann. Sie verfügte über eine hervorragende Beobachtungsgabe und ein phänomenales Gedächtnis.“ – Anschließend ist Barbara Dittus neben Ekkehard Schall als Marie in Georg Büchners „Woyzeck“ (Regie:  Helmut Nitzschke) und als Omphale in Peter Hacks‘ gleichnamigem Stück (Regie: Ruth Berghaus) zu sehen. Sie spielt die Inge in Leon Kruczkowskis „Der erste Tag des Friedens“ und den Clown Zweier in Brechts „Badener Lehrstück“, eine Inszenierung, in der sie endlich auch wieder ihren Sinn für Komik entfalten kann. Sie empfindet sich, wie Ernst Schumacher schreibt, „mit Leib und Seele (als) Ensembleschauspielerin, fühlte sich im Kollektiv am wohlsten, auch wenn sie selbst so manchem auf die Nerven fiel, weil sie es vorzog, die Dinge, die ihr missfielen, auf Gewerkschaftsversammlungen offen zur Sprache zu bringen, statt in der Kantine herumzumosern. Insofern war sie durch und durch eine selbstbewusste Frau, die sich als Sozialistin fühlte.“ Eine Haltung, die sie auch befähigte, in dem TV-Dokumentarspiel CLARA ZETKIN (Wolf-Dieter Panse, 1975) Stationen aus dem Leben der Titelfigur darzustellen und zu kommentieren.

Filmstill zu "Dornröschen"

Brigitte Krause und Barbara Dittus in DORNRÖSCHEN (R: Walter Beck, 1970) Fotograf: Frank Bredow

Filmstill zu "Der Dritte"

Barbara Dittus in DER DRITTE (R: Egon Günther, 1971) Fotografen: Ingo Raatzke, Heinz Wenzel

Bei der DEFA besetzt sie  Helmut Dziuba in seinem Debütfilm MOHR UND DIE RABEN VON LONDON als Lenchen Demuth, die zupackende Haushälterin von Karl Marx. Nach ihrer Rolle als 12. Fee in  Walter Becks DORNRÖSCHEN macht Barbara Dittus in DER DRITTE erneut nachdrücklich auf sich aufmerksam. An der Seite von  Jutta Hoffmann als Margit agiert sie als deren saloppe und burschikose Freundin Lucie. Regisseur  Egon Günther ermöglicht ihr dabei sowohl eine Szene, in der sie intime Gefühle für ihre Freundin andeuten kann, als auch ein komisches Intermezzo: ein von einem Möbelträger ( Fred Delmare) gestörtes Tête-à-Tête mit einem Liebhaber (Klaus Manchen). Facettenreich porträtiert sie eine „Frau, die in ihrer Vitalität und Verletzbarkeit, in ihrer Sehnsucht nach Zärtlichkeit und dem Bekenntnis zur Unabhängigkeit für viele Frauen in unserem Land identifizierbar wurde (...), vielschichtig und genau in der Beobachtung.“ (Anna Stefan).

Ihrem Auftritt als Gattin des Stadtwächters in  Frank Vogels JOHANNES KEPLER folgen vor allem Mütterfiguren.  Ulrich Weiß besetzt sie in TAMBARI als Mutter des Fischerjungen Jan, der gegen die Enge und Kleingeistigkeit seiner Umgebung rebelliert. In  Roland Gräfs P.S. ist sie die Mutter des Mädchens Sabine, eine Lehrerin, die gemeinsam mit ihrem Mann darauf drängt, dass das wohlbehütete Kind nicht einen Heimzögling, sondern einen Studenten „mit Zukunft“ heiratet. Für diese Rolle erhält sie den Schauspielerpreis als beste Nebendarstellerin beim Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1980. – In SIEBEN SOMMERSPROSSEN von  Herrmann Zschoche spielt sie die Mutter der Hauptfigur Karoline, ebenfalls eine kritisch gesehene Erwachsenenfigur: „Aber wie sie in dieser Szene die Biographie einer überlasteten, alleinstehenden Frau umreißt, die mit ihren Kindern nicht mehr fertig wird und dem Stress des Alltags zu erliegen droht, das zeigt, dass Barbara Dittus nicht nur mit großen Rollen etwas anzufangen weiß.“ (Margit Voss). Erst in ANTON DER ZAUBERER verlangt ihr Günter Reisch wieder eine größere schauspielerische Bandbreite ab: Als aus der Bahn geworfene Opernsängerin und Gastwirtin Sabine, die Freundin des Automechanikers Anton ( Ulrich Thein), die sich mit dem von ihm bei ihr deponierten Schwarzgeld in die Schweiz absetzt, darf sie ebenso sinnlich-erotisch wie komisch sein. Die „Weltbühne“ lobt, die Dittus nutze „jede Möglichkeit, dieser Frau mit der verpfuschten Biographie das notwendige Minimum an persönlichem Recht zu geben“. Auch in der Komödie EINFACH BLUMEN AUFS DACH von  Roland Oehme entfaltet sie ihr komisches Talent: Als Busfahrerin und mehrfache Mutter erweist sie sich als pragmatische Realistin. Das DDR-Fernsehen verpflichtet sie u.a. als Ruth in AUF DER SUCHE NACH GATT (Helmut Schiemann, 1976), als Mutter in DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE (Bodo Fürneisen, 1988) oder als verlassene Ehefrau in SPÄTE ANKUNFT (Vera Loebner, 1989).

Filmstill zu "Anton der Zauberer"

Barbara Dittus und Ulrich Thein in ANTON DER ZAUBERER (R: Günter Reisch, 1977) Fotograf: Dieter Lück

Filmstill zu "Einfach Blumen aufs Dach"

Martin Trettau und Barbara Dittus in EINFACH BLUMEN AUFS DACH (R: Roland Oehme, 1979) Fotograf: Wolfgang Ebert

Barbara Dittus erarbeitet sich auch kleinere Rollen mit „großer Gewissenhaftigkeit bis in die Nuance, um in dem Moment ganz präsent zu sein, in dem die Klappe fiel“ (Ernst Schumacher). Ihr Beharren auf Mitspracherecht bei der Gestaltung ihrer Rollen wird von vielen ihrer Regisseure gewürdigt; allerdings führt ihr Anspruch, auf ehrliche und auch unbequeme Weise an ihren Rollen zu arbeiten, auch zu Widerspruch. So notiert der Drehbuchautor Gerhard Bengsch nach Auseinandersetzungen um eine Rolle in dem Fernsehfilm EVA UND ADAM ( Horst E. Brandt, 1974): „Eine Schauspielerin glaubt irrtümlicherweise, sie müsste dem Autor die Verantwortung für seine Texte abnehmen; dabei hat sie – sagen wir’s ganz grob – nur zu sprechen, was er geschrieben hat.“ Solche Differenzen bleiben allerdings die Ausnahme.

Barbara Dittus weiß, sofern es das Drehbuch zulässt, ihre Figuren sozial und psychologisch zu grundieren. Oft spielt sie Frauen in alltäglichen Situationen: die Heimleiterin in BÜRGSCHAFT FÜR EIN JAHR, die Frau des Literaturprofessors Menzel in MÄRKISCHE FORSCHUNGEN, die Kassiererin in AUTOMÄRCHEN, die Sekretärin in ÄRZTINNEN, die stellvertretende Schuldirektorin in ISABEL AUF DER TREPPE, die Richterin in MEINE FRAU INGE UND MEINE FRAU SCHMIDT, die Blonde in BESUCH BEI VAN GOGH, die Köchin in STIELKE, HEINZ, FÜNFZEHN..., die Gratulantin in DIE ALLEINSEGLERIN, die energische Lehrerin in ... UND ICH DACHTE, DU MAGST MICH. Rolf Losansky besetzt sie in seinem Kinderfilm DAS SCHULGESPENST als Mutter des Mädchens Carola Huflattich, eine Verkäuferin in einem Lebensmittelgeschäft, die ihre aufmüpfige, phantasievolle Tochter kaum zu bändigen weiß. In dem Film, der die Alltagsrealität von Kindern ins Komödiantische und Ironische übersteigert, ist Barbara Dittus bestens aufgehoben. Ihre letzte, wiederum kleine DEFA-Rolle erhält Barbara Dittus 1990/91 in Ulrich Weiß‘ Parabel MIRACULI. Insgesamt resümiert Barbara Dittus über ihre Arbeit, dass sie es „unheimlich gut“ fand, „Film und Theater verknüpfen zu können. Vor der Kamera muss man sein Spiel zurücknehmen; da passiert viel über die Mimik, die Augen; man betrachtet sich gleichsam von innen. Auf der Bühne kann man dagegen expressiv sein, ganz aus sich herausgehen.“ (Dittus zu Schenk, 1998).

Filmstill zu "...und ich dachte, du magst mich"

Barbara Dittus in ... UND ICH DACHTE, DU MAGST MICH (R: Hannelore Unterberg, 1986) Fotograf: Hans-Joachim Zillmer

Filmstill zu "Das Schulgespenst"

Dietmar Richter-Reinick und Barbara Dittus in DAS SCHULGESPENST (R: Rolf Losansky, 1986) Fotograf: Siegfried Skoluda

Auch nach dem Ende der DEFA und des Deutschen Fernsehfunks und nach ihrem Ausscheiden aus dem Berliner Ensemble 1993 ist Barbara Dittus noch in Kino- und Fernsehfilmen zu erleben. Margarethe von Trotta holt sie für einen winzigen Auftritt in ihrem Melodram DAS VERSPRECHEN (1994): Hier spielt sie eine Berlinerin, die in der Nacht des Mauerfalls auf der Bornholmer Brücke ein Interview gibt. Bodo Fürneisen besetzt sie in KLASSENFAHRT (1994), Bernd Böhlich u.a. in JUTTA ODER DIE KINDER VON DAMUTZ (1995), HERBERGE FÜR EINEN FRÜHLING (1995) und DER KINDERMORD (1997),  Helke Misselwitz in ENGELCHEN (1996). In dem phantastischen Kinderfilm SPUK AUS DER GRUFT (1998) von  Günter Meyer ist sie die Frau des Pastors, in der Krankenhausserie FÜR ALLE FÄLLE STEFANIE die Pflegedienstleiterin Simon, in UNSER LEHRER DR. SPECHT die Lehrerin Frau Zierlich. In ihren letzten Lebensjahren tritt Barbara Dittus in Fernsehserien wie VON FALL ZU FALL, LIEBLING KREUZBERG, AM LIEBSTEN MARLENE, WOLFFS REVIER, IN ALLER FREUNDSCHAFT, AUF EIGENE GEFAHR und DER LANDARZT auf. In dem Fernsehfilm MOLLS REISEN (Thorsten Näter, 1994) spielt sie, wie schon in BESUCH BEI VAN GOGH (1985) und ... UND ICH DACHTE, DU MAGST MICH (1986), gemeinsam mit ihrer 1966 geborenen Tochter Susanne Lüning. Für seinen zweiteiligen Fernsehfilm ELSE – GESCHICHTE EINER LEIDENSCHAFTLICHEN FRAU (1999) nach dem Roman „Du bist nicht so wie andre Mütter“ von Angelika Schrobsdorff holt sie Egon Günther noch einmal als Kinderfrau und Hausmädchen; die Hauptrolle spielt Katja Riemann.

Barbara Dittus stirbt nach schwerer Krankheit am 25. Juni 2001 in Berlin. In seinem Nachruf schreibt der Kritiker und Brecht-Biograph Ernst Schumacher in der „Berliner Zeitung“, sie habe „bis in die Wendezeit das Repertoire des Berliner Ensemble prägend mitgetragen, immer zuverlässig, kritisch, nie zufrieden, immer ihrer selbst bestimmten Überzeugung treu bleibend: ,Für mich ist der Beruf Berufung‘“.

Verfasst von Ralf Schenk. (April 2022)

Literatur

  • Margit Voss: Barbara Dittus. In: Renate Seydel (Hg.): Schauspieler Theater Film Fernsehen. Henschelverlag Berlin/DDR 1974, S. 51ff.
  • Rosemarie Rehahn: Barbara Dittus. In: Prisma. Kino- und Fernsehalmanach, Band 6, Henschelverlag 1975, S. 82-99.
  • Anna Stefan: Endlich auch mal komisch sein... Begegnung mit Barbara Dittus. In: Filmspiegel, Berlin/DDR, Heft 6/1976, S. 6-7.
  • Ernst Schumacher: Das ganze Leben. Zum Tod der Schauspielerin Barbara Dittus. In: Berliner Zeitung, 30.6.2001.

DEFA-Filmografie

Eine erweiterte Filmografie können Sie unter filmportal.de einsehen.

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