Filmstill zu "Mein lieber Robinson"

DEFA-Chronik für das Jahr 1961

 

Januar 1961

Das Filmstudio der Nationalen Volksarmee der DDR (Armeefilmstudio) wird gegründet.
(Filmspiegel, 23/1964, S. 8; 2/1986, S. 6-7; Günter Jordan: Film in der DDR, Daten - Fakten - Strukturen , Filmmuseum Potsdam, 2. überarbeitete Fassung 2013, S. 199)

Februar 1961

Das Kurzfilmfestival in Oberhausen zeigt im Länderprogramm »Deutschland« DDR-Filme zusammen mit Filmen der Bundesrepublik. Die Filme der BRD wählt eine Kommission der Kurzfilmtage Oberhausen, die Filme der DDR der »Club der Filmschaffenden« der DDR aus.
(Dietrich Kuhlbrodt: DEFA-Filme in Oberhausen. Rückblick auf fünfzig Jahre. In: Jahrbuch der DEFA-Stiftung 2005, S. 106ff)

10. Februar

Premiere des DEFA-Spielfilms MUTTER COURAGE UND IHRE KINDER nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Bertolt Brecht unter der Regie von Peter Palitzsch und Manfred Wekwerth.

Der Film orientiert sich eng an der erfolgreichen Theaterinszenierung Brechts im Berliner Ensemble. Die Besetzung erfolgt analog zur Theaterinszenierung mit Helene Weigel in der Titelrolle sowie Angelika Hurwicz (Kattrin), Ekkehard Schall (Eilif) und Heinz Schubert (Schweizerkas) in den Rollen der Kinder. Die Produktion wird 1961 auf dem XIV. Internationalen Filmfestival Locarno mit einem Anerkennungsdiplom bedacht.
(DEFA-Spielfilme 1946-1964, Filmografie, Berlin, 1989, S. 372; Deutsche Filmkunst, 4/1961, S.110-112; Filmspiegel, 3/1961, S. 5, 6/1961, S. 6; Jahrbuch des Films 1961, Berlin, 1963, S. 31-32; DEFA-Betriebsgeschichte 1984, Teil 2, S. 77)

23. Februar

Hans Bentzien wird zum Minister für Kultur berufen (1961-1966) und sein Vorgänger Alexander Abusch zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates für Kultur und Erziehung ernannt.
(ND vom 24. Februar 1961, S. 1; Hans Bentzien: Meine Sekretäre und ich. Verlag Neues Leben. Berlin 1995, S. 172; Günter Jordan: Film in der DDR, Daten - Fakten - Strukturen, Filmmuseum Potsdam, 2. überarbeitete Fassung 2013, S. 66)

April 1961

1. April

Die Plenartagung der Deutschen Akademie der Künste wählt Andrew Thorndike und Konrad Wolf als neue Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst.
(ND, 16. April 1961, S. 2; Berliner Zeitung, 18. April 1961, S. 6; Neue Zeit, 19. April 1961, S. 4; Akademie der Künste, Konrad-Wolf-Archiv, Nr. 2561, 1862)

7. April

Das „Nationale Zentrum für Kinderfilm und -Fernsehen der DDR“ wird gegründet. Im Dezember 1961 wird es in das Internationale Zentrum für Kinder- und Jugendfilm in Kino und Fernsehen „Centre International du Film pour la Jeunesse“ (CIFJ) aufgenommen.
(Kleine Enzyklopädie Film, Leipzig, 1966, S. 705, 300)

13. April

Premiere des DEFA-Spielfilms DAS RABAUKEN–KABARETT. Der Debütfilm von  Werner W. Wallroth über eine Jugendbrigade wird von der Filmkritik geschmäht, bleibt aber mit einem frischen und ungezwungenen Ton sowie zahlreichen bis dato unbekannte jungen Schauspiel-Gesichter wie Horst Jonischkan,  Peter Reusse und  Jutta Hoffmann in Erinnerung. Die Musik („Wir hauen auf die Pauke, wir hauen auf den Putz“) stammt von Conny Odd.
(DEFA–Spielfilme 1946–1964, Filmografie, Hrsg.: Staatliches Filmarchiv der DDR, S. 155f; F.-B. Habel: Das große Lexikon der Spielfilme, Neuausgabe in zwei Bänden, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2017, S. 699; FWM, 2/1962, S. 240 ff; Deutsche Filmkunst, 5/1961, S. 166-168; Filmspiegel, 10/1961, S. 6; Jahrbuch des Films 1961, Berlin, 1963, S. 25-26)

Mai 1961

13. Mai

Verleihung des Heinrich-Greif-Preises 1961.

  • I. Klasse: An das Filmkollektiv von FÜNF PATRONENHÜLSEN um Regisseur Frank Beyer, Komponist Joachim Werzlau, Kameramann Günter Marczinkowsky und Architekt Alfred Hirschmeier.
  • II. Klasse: Für den dreiteiligen Fernsehfilm SIBIRIEN HEUTE an den Autor und Regisseur Günter Nerlich, die Kameramänner Heinrich Czygan und Günter Henschke sowie Schnittmeisterin Hannelore Sabinarz.
  • III. Klasse: An den Regisseur Otto Sacher für den Zeichentrickfilm DIE SENSATION DES JAHRHUNDERTS.

(Deutsche Filmkunst, 6/1961, S. 210)

17. Mai

Premiere des DEFA-Spielfilms PROFESSOR MAMLOCK. Konrad Wolf verfilmt die Geschichte über einen jüdischen Arzt, der die Bedrohung durch Nazis unterschätzt, erneut. Die Erstverfilmung des Theaterstücks, das Konrad Wolfs Vater Friedrich Wolf 1934 im Exil schrieb, entstand 1938 in der Sowjetunion unter der Regie von Herbert Rappaport und Adolf Minkin. Wolfs Film erhält auf dem II. Internationalen Filmfestival Moskau (1961) die Goldmedaille und auf dem II. Internationalen Filmfestival Neu Delhi (1961) die Silberne Lotosblume.
(DEFA-Spielfilme 1946-1964, Filmografie, Hrsg.: Staatliches Filmarchiv der DDR, S. 180; Filmspiegel, 6/1961, S. 3-5; Deutsche Filmkunst, 7/1961, S. 239-241; Professor Mamlock behielt recht , Der Spiegel, 28. November 1947; Erika Richter: Zwischen Mauerbau und Kahlschlag 1961 bis 1965. In: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. Potsdam 1994, S. 161)

25.–27. Mai

Der V. Deutsche Schriftstellerkongress findet in Berlin statt. In Vorbereitung des Kongresses befragt die Redaktion „Deutsche Filmkunst“ 50 Schriftsteller, die als Autoren für den Film arbeiten: „Wie schätzen Sie den gegenwärtigen Entwicklungsstand unseres Filmschaffens ein?“, „Wie beurteilen Sie unter den Bedingungen der raschen Ausbreitung des Fernsehens in unserer Republik die Perspektiven des Films?“
(Deutsche Filmkunst, 5/1961, S. 153-159, 8/1961, S. 270-273)

Juli 1961

10. Juli

Die Stacheltier-Gruppe unter Leitung von Georg Honigmann beantragt bei der HV Film die Zulassung von DIE BALLADE VOM FREIEN FRIEDERICH. Basierend auf einer Idee Jurek Beckers, unter der Regie von Lutz Köhlert und eigenwilligen Bauten des späteren Star-Architekten der DEFA Alfred Hirschmeiers, zeigt die Satire die Stationen eines karrieresüchtigen Drückebergers vor dem Hintergrund eines offenen Landes. Offenbar infolge des Mauerbaus erhält der Film keine Zulassung. Das Filmmaterial ist verschollen.
(Günter Agde: Verschollener Aufbruch eines Filmarchitekten in die Moderne. In: apropros: Film 2000. Das Jahrbuch der DEFA-Stiftung. Berlin 2000, S. 220-228)

10. Juli

Das Ministerium für Staatssicherheit analysiert die Situation in der DEFA-Spielfilmproduktion und erarbeitet Vorschläge für Alfred Kurella, Leiter der Kulturkommission des Politbüros des Zentralkomitees der SED, und Hans Rodenberg, stellvertretender Minister für Kultur und Mitglied des Staatsrates der DDR.

Die Situation wird politisch und moralisch als desaströs eingeschätzt. Selbst Mitglieder und Funktionäre der Parteiorganisation vertreten „unklare Anschauungen und weichen Auseinandersetzungen aus“.

Der Klangkörper des Studios besteht noch zu fast 40 Prozent aus Westberlinern, unter anderem werden von ihnen immer wieder „finanzielle Erpressungsversuche“ unternommen. Die Haltung der Mehrheit aller Mitarbeiter, besonders der künstlerischen Mitarbeiter, sei stark prowestlich gefärbt, was sich neben ihrer ganzen Lebensweise besonders in einer Reihe „unklarer und feindlicher Diskussionen“ zeige. Außerdem gibt es völlig offen eine „Vielzahl außerehelicher Verhältnisse, Trinkgelage und regelrechte Orgien sexueller Art“.

Es werden diverse Vorschläge zur Veränderung gemacht, von Unterstützung des Studiodirektors Wilkening, um seinen Aufgaben als Studiodirektor gerecht zu werden, sofortigem Einsatz eines Direktors für Produktion und Technik, über Veränderungen der Künstlerischen Arbeitsgruppen, der Dramaturgie bis politisch-erzieherischen Maßnahmen und Vorschlägen zur Differenzierung des Prämiensystems.
(Situation in der DEFA-Spielfilmproduktion , DDR im Blick, BStU, MfS, ZAIG 442, Bl. 1–22, 5. Expl., Abruf am 6. August 2023)

22. Juli

Der Schauspieler Eduard von Winterstein (1871-1961) stirbt. Winterstein, der sich bewusst für ein Leben in der DDR entschied, wirkte in zahlreichen DEFA-Spielfilmen mit, darunter SEMMELWEIS - RETTER DER MÜTTER (Georg C. Klaren, 1950), DAS VERURTEILTE DORF (Martin Hellberg, 1951), DIE SONNENBRUCKS (R: Georg C. Klaren, 1951) und GENESUNG (Konrad Wolf, 1955). Der Schauspieler wurde mit dem Vaterländischen Verdienstorden der DDR sowie mehrfach mit dem Nationalpreis des Landes ausgezeichnet. Die Zeitung Neues Deutschland druckt anlässlich seines Todes eine Sonderseite.
(ND, 25. Juli 1961, S. 4; Deutsche Filmkunst, 8/1961, S. 274-278; Filmspiegel, 15/1961, S. 6-7)

August 1961

1. August

Premiere der ersten Ausgabe „DEFA-Film-Magazin“ der „Stacheltier“-Dramaturgie anlässlich der 15. Wiederkehr des Vereinigungsparteitages.
(Deutsche Filmkunst, 11/1961, S. 386-387)

13. August

Die DDR schließt die offene Grenze zu Westberlin und der Bundesrepublik Deutschland. Die Kampfgruppe der DEFA nimmt an der „Sicherung der Staatsgrenze der DDR“ teil. Damit endet auch die Arbeit der letzten Mitarbeiter der DEFA, die in Westberlin wohnen, darunter Kameramann Eugen Klagemann und Architekt Artur Günther.
(Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 130, 133)

24. August

Premiere des DEFA-Spielfilms DER FALL GLEIWITZ. Unsentimental setzt sich Regisseur  Gerhard Klein nach einem Drehbuch von  Wolfgang Kohlhaase und  Günther Rücker mit dem Faschismus auseinander. Anhand des minutiös geplanten, geheimen Überfalls auf den Sender Gleiwitz an Vorabend des Zweiten Weltkrieges wird die Verstrickung Einzelner in das Räderwerk von Schuld und Verbrechen dargestellt.
(DEFA–Spielfilme 1946–1964, Filmografie, Hrsg.: Staatliches Filmarchiv der DDR, S. 167f; Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 130; Filmwissenschaftliche Mitteilungen Nr. 3, Beilage zur Deutschen Filmkunst, Oktober 1961, S. 76-80; Deutsche Filmkunst, 11/1961, S. 380-383; Filmspiegel, 4/1961, S. 2-5, 17/1961, S. 6)

Ende August

Einer Idee des Dokumentarfilmregisseurs  Karl Gass folgend, beginnt Winfried Junge, zu dieser Zeit Assistent bei Karl Gass, seine Saga über DIE KINDER VON GOLZOW. In 20 Filmen begleitet  Winfried Junge (ab 1992 auch Barbara Junge) von 1961 bis 2007 die Lebenswege von 18 Menschen der Jahrgänge 1953 bis 1955. Es entsteht eine der längsten Dokumentationen der Filmgeschichte.

Die Auswahl des Dorfes Golzow im Oderbruch, das die Behörde der Volksbildung empfahl, erweist sich als Glücksfall, da die soziale Struktur des Ortes durch viele Familie, die aus den ehemals deutschen Ostgebieten geflohen sind, nicht homogen ist. Winfried Junge geht zwar nicht auf den sozialen Hintergrund der Kinder ein; trotzdem zeigt auch die kindliche Perspektive Spannungsfelder. Der erste Film der DIE KINDER VON GOLZOW-Saga WENN ICH ERST ZUR SCHULE GEH'... wird am 20. April 1962 uraufgeführt. Die Filmreihe endet 2007 mit den beiden Teilen „Und wenn sie nicht gestorben sind …“ und „dann leben sie noch heute“.
(DEFA 1946-1964 Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme FILMOGRAFIE, Henschel Verlag, Berlin 1969, S. 191; Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 131)

Oktober 1961

6. Oktober

Verleihung des Nationalpreises für Kunst und Literatur 1961.

  • I. Klasse: An das Kollektiv des Fernsehfilms Gewissen in Aufruhr um Schauspieler Erwin Geschonneck, Regisseur Hans-Joachim Kasprzik, Schauspielerin Inge Keller, Autor Hans Oliva-Hagen und Regisseur Günter Reisch.
  • II. Klasse: An Walter Gorrish für sein literarisches Schaffen, insbesondere für das Buch zum DEFA-Spielfilm FÜNF PATRONENHÜLSEN.
  • III. Klasse: An das Kollektiv des Kinderfernsehens der DDR um Heinz und Ingeburg Fülfe sowie Wolfgang Richter.

(ND, 7. Oktober 1961, S. 7; Filmspiegel, 21/1961, S. 13)

24.–29. Oktober

Zur Vorbereitung des Leipziger Festivals wird in allen Bezirken der DDR die erste Kurz- und Dokumentarfilmwoche ausgerichtet. Veranstalter sind die Bezirksfilmdirektionen des VEB Progress Film-Vertrieb und die DEFA-Studios für populärwissenschaftliche Filme, Trickfilme sowie Wochenschau und Dokumentarfilme.
(Filmkurier, 10/1961, S. 3-6)

27. Oktober

Joachim Mückenberger wird vom Minister für Kultur, Hans Bentzien zum Studiodirektor des DEFA-Studios für Spielfilme berufen.
(ND, 30. Oktober 1961, S. 3; Der Neue: Mückenberger. In: Ingrid Poss, Peter Warnecke (Hg.): Die Spur der Filme, Zeitzeugen über die DEFA, Ch. Links Verlag, Berlin 2. Auflage 2006, S. 158)

27. Oktober

Die Endfertigung des DEFA-Spielfilmprojekts DAS KLEID von  Konrad Petzold wird abgebrochen. Dass die Märchenparabel, die  Egon Günther nach „Des Kaisers neue Kleider“ schrieb, über einen Kaiser (gespielt von Wolf Kaiser), der mit Willkür, Dummheit und Eitelkeit regiert, in Produktion gehen konnte, grenzt an ein Wunder.

Der Stellvertretende Kulturminister Hans Rodenberg lässt eine Szene rausschneiden, die sich an Brecht anlehnt: als der Kaiser erfuhr, dass 60 Prozent der Bürger über ihn gelacht hatten, entschied er „Was 60 Prozent? 60 Prozent werden ausgewiesen.“

Das endgültige Aus für den Film kommt mit dem neuen DEFA-Generaldirektor. Der sieht in dem Film eine Parodie auf den Mauerbau: Das Königreich ist von einer uneinnehmbaren Mauer umgeben, nur ganz kleine Zugänge ermöglichen den Eintritt. Dass der Film bereits vor dem Mauerbau produziert wurde, rettet ihn nicht.

Der Film wird nach dem Mauerfall fertiggestellt und erlebt am 9. Februar 1991 im Berliner Kino Babylon seine Premiere.
(Erika Richter: Zwischen Mauerbau und Kahlschlag 1961 bis 1965 In: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. Potsdam 1994, S.161; Das Kleid. In: Ingrid Poss, Peter Warnecke (Hg.): Die Spur der Filme, Zeitzeugen über die DEFA, Ch. Links Verlag, Berlin 2. Auflage 2006, S. 162ff; Jochen Mückenberger: Die besten Jahre. Meine Zeit als DEFA-Generaldirektor 1961-1966 In: apropros: Film 2001. Das Jahrbuch der DEFA-Stiftung. Berlin 2001, S. 13)

November 1961

Die erste DEFA-Filmwoche in Kuba wird mit FÜNF PATRONENHÜLSEN (R: Frank Beyer) eröffnet.
(Deutsche Filmkunst, 1/1962, S. 41)

28. November

Der Sektorenleiter Filmabnahme und -kontrolle beim Ministerium für Kultur „empfiehlt in Auswertung des XXII. Parteitages der KPdSU“, der 1956 stattfand, in den Thälmann-Filmen Kurt Maetzigs Szenen mit Verherrlichungen Stalins zu entfernen.
(Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 131)

Dezember 1961

8. Dezember

Der erste und lange Zeit einzige abendfüllende Puppentrickfilm DIE SELTSAME HISTORIA VON DEN SCHILTBÜRGERN (R: Johannes Hempel) wird uraufgeführt.
(Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 132)

19. Dezember

Der DEFA-Spielfilmdirektor Joachim Mückenberger informiert den Stellvertretenden Kulturminister Hans Rodenberg unter der Überschrift „Störfreimachung“, welche Abhängigkeiten die DEFA noch von Westimporten hat; insbesondere Sicherheitsfilm (nicht brennbar), Farbfilm, Magnetfilm, Kunststofffolien für Dekorationsbau. Agfa Wolfen arbeitet an der Bereitstellung dieser Filme, kann die notwendige Qualität aber noch nicht erreichen.

Weiterhin bestehen noch Abhängigkeiten bei Lichtton-Apparaturen, Schminkmaterialien, sowie kleine Importe an Perückenfedern, Sprühfarben für Maskenbildner, antistatische Wischtücher für das Kopierwerk, Magnetköpfe für die Tontechnik, Künstlerpinsel u.a.

Die Importe von Beleuchtungstechnik können jetzt durch Eigenfertigung in Plauen entfallen.
(Ralf Schenk: Mitten im Kalten Krieg 1950 bis 1960. In: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. Potsdam 1994, S. 142; Jochen Mückenberger: Die besten Jahre. Meine Zeit als DEFA-Generaldirektor 1961-1966 In: apropros: Film 2001. Das Jahrbuch der DEFA-Stiftung. Berlin 2001, S. 13; Ralf Schenk: Eine kleine Geschichte der DEFA. Daten, Dokumente, Erinnerungen. DEFA-Stiftung 2006, S. 132; »Störfreimachung« der Filmindustrie , BStU, MfS, ZAIG 444, Bl. 1–12, 4. Expl., Abruf: 6. August 2023)

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